
Südkorea belegte bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 den siebten Platz im Medaillenspiegel. Das Land hat bei internationalen Wettbewerben hervorragende Leistungen erbracht, darunter der Platz 8 bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio und Platz 5 bei den Olympischen Sommerspielen in London 2012.
Korea hat auch einige der besten Athleten der Welt hervorgebracht. Kim Yuna brach Weltrekorde im Eiskunstlauf, eine Disziplin, die früher von westlichen Athleten dominiert wurde. Ryu Hyun-jin ist auch ein aktiver Spieler im US Major League Baseball, während Golfspieler Park In-bee das Land mit einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 stolz machte.

(links) Kim Yuna gewann 2014 bei den Olympischen Winterspielen in Sochi Silber.
(rechts 1) Choo Shin-soo ist Außenfeldspieler der Texas Rangers, der größten Baseball-Liga der Vereinigten Staaten.
(rechts 2) Son Heung-min ist ein Stürmer für den britischen Premier League-Club Tottenham Hotspur.

Wie Südkorea zu einer anerkannten Sportnation wurde
Die Hauptgründe für die Entwicklung Südkoreas zu einer starken Sportnation, liegen in der Sportbegeisterung vieler Menschen und in gezielten Investitionen. Man sucht nach begabten jungen Athleten, trainiert sie professionell und hilft ihnen, ihre Fähigkeiten durch intensive Wettkampferfahrungen immer weiter zu verbessern. Es gibt auch Sportanlagen, in denen nur die Athleten trainieren können, die sich für internationale Sportwettkämpfe, wie die Olympischen Spiele oder die Asienspiele, qualifi ziert haben.
Die Sportinfrastruktur des Landes
Fußball ist eine der beliebtesten Sportarten in Korea. Die K-League (Korea Professional Football League) fi ndet jedes Jahr von März bis November mit einem harten Wettbewerb zwischen 12 regionalen Teams statt. Das begeisterte Anfeuern der Roten Teufel ist ebenfalls ein unvergesslicher Anblick. Es gibt eine Reihe südkoreanischer Fußballer, die auf der globalen Bühne erfolgreich waren, darunter Park Ji-sung, der für Manchester United spielte, Tottenham Hotspur-Stürmer Son Heung-min und Ki Sung-yueng bei Newcastle United.
Auch selbst spielen die Koreaner gern. In den Ferien treff en sich koreanische Fußballfans schon früh am Morgen, um zu spielen. Teams aus Nachbardörfern spielen gegeneinander, gegenwärtig sind es etwa 500.000 Fußballspieler, die an solchen nachbarschaftlichen Wettkämpfen teilnehmen.

Veränderung der Anzahl der Sportclubs und ihrer Mitglieder innerhalb der Nachbarschaft (Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus, 2016)


(links) Der Chuncheon Marathon. Dieser Marathon findet jedes Jahr im Oktober in Chuncheon in der Provinz Gangwon-do statt.
(rechts) Olle-Wanderweg auf Jeju. Wanderweg auf der Insel Jejudo. „Olle“ ist ein Wort aus dem Dialekt, der auf der Insel Jeju gesprochen wird, und bedeutet so viel wie „schmaler Weg zwischen einer Durchgangstraße und dem Eingang zu einem Haus“. Inspiriert von ihrer Pilgereise nach Santiago de Compostela in Spanien, hat die Journalistin Seo Myeong-suk dieses Wort für die Bezeichnung der Wanderwege auf der Insel gewählt.

Durchschnittliche Zahl der Besucher, die jeden größeren Profi-Sportwettkampf besuchen (Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus, 2017)
Das Land verfügt über eine solide und breit gefächerte Sportinfrastruktur. Laut dem vom Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus veröff entlichten Sportweißbuch 2016 gab es 115.303 Sportvereine mit 5.579.640 Mitgliedern, was 10,8% der Gesamtbevölkerung entspricht.
Die Popularität des Baseballs ist nicht weniger als die des Fußballs. Insgesamt gibt es zehn Mannschaften in der KBO-Liga. Im Jahr 2017 besuchten rund 8,4 Millionen Menschen Stadien. Weitere koreanische Spieler, die den Weg zum Major League Baseball gefunden haben, darunter der Pitcher Ryu Hyun-jin von Los Angeles Dodgers, der rechte Außenfeldspieler Choo Shin-soo von Texas Rangers und der Pitcher Oh Seung-hwan von Colorado Rockies, haben ebenfalls dazu beigetragen, das Interesse der Menschen für diesen Sport zu wecken. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Marathon-Clubs drastisch angestiegen. Im Frühling und im Herbst finden im ganzen Land an den Wochenenden regelmäßig Marathonläufe statt. An einem Marathonlauf für Amateure nehmen oft Tausende oder sogar mehrere zehntausend Menschen teil. An großen Marathonläufen nehmen über 20.000 Menschen, Profis und Amateure, teil.Da Korea ein gebirgiges Land ist, bietet es für Wanderer und Kletterer ideale Voraussetzungen. Da viele Berge in der Nähe großer Städten liegen, können sie ihrem Sport ohne großen Aufwand nachgehen. Es gibt auch viele Gegenden, wo man an einer Felswand klettern kann.
Besonders beliebt sind in letzter Zeit die Wanderwege auf der Insel Jejudo. Da geradezu ein „Wanderboom“ entstanden ist, wetteifern die Kommunalregierungen darum, gute Wanderwege zu schaffen. Fahrradfahren, ein anderer umweltfreundlicher Sport, wird auch immer populärer, dementsprechend hat sich die Zahl der Fahrradclubs erhöht. Überall im Land gibt es Radwege. Viele Menschen machen an den Wochenende gern Radtouren entlang der Flussufer.
Korea hat systematisch professionelle Sportforschung betrieben. Das Institut für Sportwissenschaft Korea (KISS) beschäftigt Experten, die sich mit der Trainingsplanung- und optimierung, mit Psychologie, Physiologie usw. befassen. Diese Spezialisten unterstützen die Sportler dabei, bei Wettkämpfen bestmögliche Leistungen zu erbringen. KISS, ehemals das Forschungszentrum für Sportwissenschaft, hat Wissenschaft und Technologie seit seiner Gründung in das Training für verschiedene Sportarten einbezogen. Das Institut hat ein sportwissenschaftliches Zentrum eingerichtet, das sich aus rund 30 Experten mit Master- und Doktorgrad sowie betreuten Athleten zusammensetzt, die seit den Olympischen Spielen in Rio Medaillen anstreben.2011 wurde eine neue Trainingseinrichtung in Jincheon in der Provinz Chungcheongbuk-do fertiggestellt, wo die Sportler auf internationale Wettkämpfe vorbereitet werden. Mit dem Ziel, das Taereung-Trainingszentrum in Seoul vollständig zu ersetzen, wurde im September 2017 ein Erweiterungsprojekt abgeschlossen. Das Jincheon Training Center bietet Platz für bis zu 1.150 Athleten in 35 verschiedenen Sportarten, was der fünffachen Kapazität des Taereung-Trainingszentrums entspricht.
In der Zwischenzeit endete die 51-jährige Geschichte des Taereung-Trainingszentrums, das seit 1966 die Sportwissenschaft Südkoreas mit einem eigenen Leichtathletikfeld und verschiedenen Trainingsanlagen führte, nach dem Abschluss seines Umzugs in das Jincheon-Trainingszentrum im Jahr 2017. Am Fuße des Berges Hambaeksan gibt es noch eine Einrichtung, die sich mit der Stärkung der kardiopulmonalen Funktionen der Athleten beschäftigt.