Eine unterhaltsame und andersartige Art, Seoul zu erkunden, ist mit dem Fahrrad. Dieses bietet im Gegensatz zu einem Auto Zugang zu jedem Winkel der Stadt. Doch wer kein Fahrrad hat, braucht keine Sorge zu haben. Das öffentliche Fahrradverleihsystem Ttareungyi (따릉이) ermöglicht es jedem, auch Touristen, überall in der Stadt Räder zu mieten.
Mitarbeiter von Korea.net haben zwei Radwege in Seoul erkundet.
Die erste Route ist der Radweg Seongnaecheon im Bezirk Songpa-gu. Dieser 10 km lange Weg verbindet den Bahnhof Jamsilnaru im Viertel Sincheon-dong, den Fluss Seongnaecheon, den Olympiapark und das Viertel Macheon-dong. Unsere Reise begann im Olympic Park, dem mittleren Abschnitt des Weges, und führte über 6 km zum Hangang-Fahrradpark Gwangnaru.
Die Verleihstationen befinden sich am Ausgang 2 des U-Bahnhofs Jamsilnaru der Linie 2 und am Ausgang 3 des U-Bahnhofs Olympic Park der Linien 5 und 9, was den Mietvorgang unabhängig vom Startpunkt erleichtert.
Beim Starten füllt sich die Nase mit dem frischen Geruch von Gras. Fahrradhelm richtig aufzusetzen ist ein Muss. Eine Fahrt entlang des Flusses Seongnaecheon führt zu einem grünen Tunnel mit hohen Bäumen. Als Nächstes erscheint eine grüne Straße mit bunten Blumen und Gras, die zu einem Blick auf den Fluss Hangang führt.
Der größte Vorteil dieses Weges ist die Aussicht auf den Bach, den Fluss und den Park, während man die kühle Sommerbrise spürt. Jede Landschaft hat ihre eigene einzigartige Schönheit, die die Fahrer sogar mit Masken zum Lächeln bringt. Die Gefahr, mit Fußgängern zusammenzustoßen, ist gering, da die meisten Abschnitte von Gehwegen getrennt sind.

Der Forstweg auf der Gyeongchun-Linie liegt nahe der Grenze zwischen Seoul und Guri in der Provinz Gyeonggi-do und bietet einen Radweg, eine geschlossene Eisenbahn und einen Wanderweg. ⓒ Seoul Tourism Organisation
Der zweite Weg war der Forstweg auf der Gyeongchun-Linie, der den Stadtteil Wolgye-dong des Bezirks Nowon-gu mit dem Dorf Damteo an der Grenze zwischen Seoul und Guri in der Provinz Gyeonggi-do verbindet. Der Weg war früher eine Eisenbahnstrecke für den Zug der Gyeongchun-Linie, der Seoul und Chuncheon in der Provinz Gangwon-do verband. Nachdem der Zugbetrieb im Dezember 2010 eingestellt wurde, verwandelte die Stadtregierung von Seoul den Weg und seine Strukturen in einen Park.
Ein siebenminütiger Spaziergang vom Ausgang 1 des U-Bahnhofs Wolgye der Linie 1 in Richtung Nokcheon-Mittelschule führt zu einer Fahrradverleihstation.
Vorbei an der Gyeongchun-Eisenbahnbrücke in der Nähe des Ausgangspunkts erscheint eine Waldstraße voller koreanischer Frühflieder und Hortensien. Die Harmonie von Zug, Eisenbahn, Menschen und Fahrrädern bildet eine ungewöhnliche Szene.
Auf dem Weg kann man auch Railbike fahren, eine weitere Attraktion dieser Route.
Auf einem Abschnitt des Weges hält ein Mugunghwa-Zug und weiter unten sind Szenen mit Straßenbäumen und einem Wohngebiet mit schönen Wandmalereien zu sehen. Skulpturen und Statuen harmonieren gut mit grünen Pflanzen und Bäumen, um einen erstklassigen fotogenen Ort zu schaffen.
Der Höhepunkt dieser 6 km langen Strecke ist der Hwarangdae Railroad Park, der einst das Gebiet des heute nicht mehr existierenden Bahnhofs Hwarangdae, Seouls letzter Halt, war. Der Park zeigt alte Züge vor der Kulisse wunderschöner Landschaften.
Der Park ist als eingetragenes Kulturgut Nr. 300 ausgewiesen und verfügt auch über ein Geschichtsmuseum mit einem Fahrkartenschalter und Zugfahrplänen als Überbleibsel des alten Bahnhofs. Das Radfahren innerhalb des Parks ist verboten, daher wird empfohlen, während des Spaziergangs durch den Park das Fahrrad an der Verleihstation vor dem Eingang zurückzugeben.
Für einen Radausflug, bei dem die Fahrer den Wind spüren und überall anhalten können, ohne sich Gedanken über das Parken machen zu müssen, bringen Sie einfach einen Schutzhelm und die Ttareungyi-App mit. Wenn Sie bereit sind, treten Sie in die Pedale.
Ttareungyi: Seouls öffentliches Fahrradverleihsystem
Die Stadtregierung von Seoul bietet über Ttareungyi einen öffentlichen Fahrradverleih an, der es Koreanern und Nichtkoreanern ermöglicht, Fahrräder überall in der Stadt zu mieten. Zunächst kann man einfach mit der mobilen App ‚Seoul Bike‘ sich ein Ttareungyi leihen und bezahlen. Ohne sich zu registrieren, kann man nach der Überprüfung der Handynummer ein Ticket kaufen. Dann geht man zum nächstgelegenen Verleihstandort und scannt den an den Fahrrädern angebrachten QR-Code. Ein Ticket für eine Stunde kostet 1.000 Won, zwei Stunden 2.000 Won, ein Tagesticket 5.000 Won und eine Stunde für ein Jahr 30.000 Won. Bei Überschreitung der vorgegebenen Zeit wird ein Zuschlag von 200 Won pro fünf Minuten berechnet.
Fahrräder für Erwachsene und Kinder stehen zur Verfügung, sodass das öffentliche Fahrradverleihsystem ideal für Familien ist. Bitte überprüfen Sie den Standort der Verleihstationen und die Anzahl der verbleibenden Fahrräder im Voraus über die Ttareungyi-App oder die offizielle Website (https://www.bikeseoul.com). Sowohl die App als auch die Website bieten einen Service in Koreanisch, Englisch, Japanisch und Chinesisch an.
Quelle: https://german.korea.net/NewsFocus/Travel/view?articleId=201535&pageIndex=1