Landkreis Namhae-gun. Vor der Reise überprüft man normalerweise das Wetter in Vorort. Obwohl das Wetter ein entscheidendes Element einer Reise ist, ist es eine Variable, die sich der menschlichen Macht entzieht.
Jeder wünscht sich einen blauen Himmel, kristallklares Meer, grüne Vegetation, bunte Blumen oder reinweiße Schneefelder, obwohl eine perfekte Reise, die alle gewünschten Bedingungen erfüllt, unmöglich ist. Daher sollte ein Reisender lediglich versuchen, mit den gegebenen Bedingungen umzugehen.
Mitarbeiter von Korea.net besuchten am 13. April den Landkreis Namhae-gun in der Provinz Gyeongsangnam-do. Der Landkreis Namhae besteht aus fünf bewohnten Inseln, darunter die Insel Namhaedo im Zentrum der Namhae oder „Südseeküste“ der koreanischen Halbinsel und die Insel Changseondo, sowie 73 anderen unbewohnten Inseln.
Dank des milden Klimas im Winter und der kühlen Temperaturen im Sommer hat sich Namhae den Spitznamen „Schatzinsel“ verdient und ist reich an Legenden und Touristenattraktionen.
Jedoch war der Himmel am Reisetag bewölkt, der Wind blies stark und es regnete ab und zu. Der klare Ozean, der oft als „das Mittelmeer Koreas“ bezeichnet wird, war trüb mit rollenden Wellen und der Wind war für eine warme südliche Stadt im April ziemlich düster.
Wenn man bedenkt, dass die Insel an einem klaren und sonnigen Tag auf der Internet-Seite leicht zu finden ist, während dies an einem bewölkten Tag nicht der Fall ist, bietet bewölktes Wetter die beste Möglichkeit, die Insel aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Paradoxerweise bietet es eine optimale Voraussetzung, um die Insel Namhae aus einer anderen Perspektive zu würdigen. Das Rauschen der Wellen, die von starken Winden erzeugt werden, unterscheidet sich von dem an sonnigen Tagen.
Namhae ist die fünftgrößte unter den 3.300 Inseln in Korea. Im südlichsten Teil der koreanischen Halbinsel gelegen, ist sie weit von Seoul entfernt. Die Insel ist aufgrund ihres umständlichen Verkehrs kaum ein gut organisierter Touristenort, bietet aber den perfekten Ort, um inmitten eines koreanischen Fischerdorf zu schlendern und alte Geschichten zu entdecken.
Das Meer zwischen den kleinen Inseln in der Jijok Strait der Gemeinde Nam-myeon fasziniert mit Jukbangnyeom (Wehr zum Fischen aus Bambus) und Sukbangnyeom (Wehr zum Fischen aus Stein), zwei traditionellen Fischereiwehr.
Aus einem einst alten und heruntergekommenen Kühlhaus im Fischerdorf ist ein komplexer Kulturraum geworden, der mit der Natur harmoniert. Der Raum Mijo Port in der Gemeinde Mijo-myeon hat einen Wärmetauscher in Installationskunst und einen Eistank in eine Aufführungshalle verwandelt und damit die Grundlage dafür geschaffen, dass Kultur und Kunst mit den Bewohnern verschmelzen. Der Innenraum wird nach und nach mit Räumen wie Ausstellungs- und Aufführungshallen, Cafés, Restaurants, Boutiquen und Residenzen für Künstler gefüllt.

Space Mijo ist ein komplexer Kulturraum, in dem Kultur und Kunst mit den Bewohnern verschmelzen. ⓒ Rohspace
Das Deutsche Dorf in Namehae wurde von koreanischen Arbeitern errichtet, die in den 1970er und 1970er Jahren viele Jahre in Deutschland verbrachten und zur wirtschaftlichen Entwicklung Koreas beitrugen, bevor sie in ihre Heimat zurückkehrten.
Das Amrikanische Dorf wurde für koreanisch-amerikanische Einwanderer gebaut, die in den goldenen Jahren nach Hause zurückkehren wollten. Das Dorf verfügt über verschiedene Häuser im amerikanischen Stil, die zum Wohnen und für Wochenendausflüge genutzt werden.

Deutsches Dorf in Namhae. Seit seiner Fertigstellung im Jahr 2003 ist das Dorf mit seinen weißen Mauern und roten Ziegeldächern zum Symbol von Namhae geworden. Die wunderschön gepflegten Gärten, die deutschen Restaurants, Bierhütten und Kunsthandwerksläden sorgen für eine exotische Atmosphäre. Jeon Han/Korea.net
Die verborgenen Reize der bedeckten Insel finden sich auch in den Bergen. Der Geumwangsa-Tempel bietet eine malerische Aussicht mit Wolken, die einem zu Füßen liegen.
Der Tempel Geumwangsa bietet auch seltsame Felsen auf einen Blick. Die natürlichen Skulpturen wirken ruhig einladend, indem sie je nach Blickwinkel Reflexionen wie die Buddha-Statue oder die Iron-Man-Maske zeigen.

Seltsam geformte Felsen befinden sich in und um den buddhistischen Tempel von Geumwangsa. ⓒ Lee Jun Young/Korea.net
Bei einem Gespräch mit einem buddhistischen Mönch auf einem gemütlichen Dachboden mitten in einem Berg gab er eine weise Antwort auf die dumme Frage, woran er denkt, wenn er auf die Felsen schaut: „Welche Gedanken? Ich denke an nichts.“

Korea.net-Reporter unterhalten sich mit dem buddhistischen Mönch Jibong im Geumwangsa-Tempel. ⓒ Lee Jun Young/Korea.netr
Quelle: korea.net