
Der FC Seoul und der FC Gwangju der K-Liga spielen am 17. Mai im Seoul World Cup Stadium im Stadtteil Mapo-gu ein Spiel ohne Zuschauer. Das Foto zeigt eine Flasche Desinfektionsmittel auf den Tribünen.
Von Kim Young Deok und Elena Kubitzki | Fotos: Jeon Han
Während die meisten Profifußball-Ligen weltweit aufgrund von COVID-19 ihre Aktivitäten eingestellt haben, hat die koreanische Liga mit der Eröffnung der Saison 2020 am 8. Mai weltweit neue Maßstäbe gesetzt.
Die Korea Professional Football League, auch bekannt als K-Liga, beschloss, ihre Saison zu beginnen, nachdem alle ihrer rund 800 Spieler negativ auf das Coronavirus hin getestet worden waren. Ein Handbuch zur Reaktion auf COVID-19 unter Berücksichtigung der Sportart wurde ebenfalls veröffentlicht, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
Das Team von Korea.net besuchte am 17. Mai das World Cup Stadium im Stadtteil Mapo-gu in Seoul für ein Spiel zwischen dem FC Seoul und dem FC Gwangju, um die dortigen Quarantänemaßnahmen zu beobachten. Es waren keine Zuschauer beim Spiel erlaubt.

Spieler des FC Gwangju lassen am 17. Mai ihre Temperatur überprüfen, nachdem sie im World Cup Stadium angekommen sind und bevor sie ihre Umkleideräume betreten, um sich auf ihr Spiel gegen den FC Seoul vorzubereiten.
Schutzmaßnahmen begannen am Tag vor dem Spiel. Spieler und Trainer ließen ihre Temperatur dreimal überprüfen – am Tag vor dem Spiel um 10 Uhr morgens, zur gleichen Zeit am Spieltag und ein drittes Mal beim Betreten des Stadions.
Um 17:20 Uhr am Spieltag kamen die Spieler in ihre Umkleideräume, um sich auf ihr Spiel vorzubereiten, das um 19 Uhr beginnen sollte. Sie trugen Schutzmasken und ließen ihre Temperatur messen, bevor sie unter der Aufsicht ihres jeweiligen Teams die Umkleiden betraten. Jeder Spieler, dessen Temperatur 37,5 Grad Celsius überschritt, durfte das Stadion nicht betreten.
Auch während des Spiels wurden gründliche Quarantänemaßnahmen ergriffen. Jedes Team trat in einer anderen Bahn an. Spieler und Trainer nickten sich zu, anstatt sich die Hände zu schütteln. Das Stadion sah auch anders aus. Cho Yeon Sang, General Manager der K-Liga, sagte, die Spieler seien angewiesen worden, ihre eigenen Wasserflaschen mitzubringen und zu benutzen, anstatt sie zu teilen, und die übliche Praxis, nach dem Spiel Trikots mit Spielern der anderen Mannschaft auszutauschen, sei verboten.
Die Tribünen waren leer, aber der aufgenommene Applaus und der Jubel der Fans pulsierten im ganzen Stadion. Fans im Ausland erhielten durch Online-Übertragungen einen Eindruck der Leidenschaft koreanischer Fans. Insgesamt war es eine sehr ungewöhnliche Szene, die sich so wegen der Pandemie dem Publikum online bot.
„Es ist traurig, dass wir keine Fans im Stadion sehen können“, sagte Cho. „Wir planen, die Spiele mit Zuschauern schrittweise zu verfolgen, je nachdem, wie sich die COVID-19-Situation entwickelt.“
Korea hat weltweite Aufmerksamkeit erhalten, indem es einen Maßstab für die COVID-19-Quarantäne gesetzt hatte, fügt er hinzu.
Mit K-Liga-Spielen, die in 36 Ländern, darunter der Türkei und Brasilien, ausgestrahlt werden, werde man den Status der Liga im Ausland verbessern und ein Modell für eine erfolgreiche Quarantäne im Sport setzen.
kyd1991@korea.kr