
Chung Sye-kyu, der koreanische Ministerpräsident, gab am 19. März bei einer Pressekonferenz im Regierungsbüro Seoul bekannt, dass die Social-Distancing-Maßnahmen bis zum 5. Mai verlängert werden. ⓒ Yonhap News
Von Lee Hana und Elena Kubitzki
Die Social-Distancing-Maßnahmen, die in Korea am 20. April enden sollten, wurden von der koreanischen Regierung bis zum 5. Mai verlängert.
Dies gab der koreanische Ministerpräsident Chung Sye-kyu einen Tag zuvor bei einer Pressekonferenz bekannt. Das verstärkte Social Distancing der letzten vier Wochen hätte zwar zu einem bestimmten Grad die gewünschten Resultate gebracht, es sei aber noch nicht an der Zeit, sich zu entspannen. Bis zum 5. Mai solle daher der derzeitige Zustand erhalten werden und danach eventuelle Lockerungen vorgenommen werden.
In Anbetracht der zunehmenden sozialen Ermüdung und des wirtschaftlichen Rückgangs werden die aktuellen Präventions-Richtlinien für Einrichtungen mit hohem Personenaufkommen – einschließlich religiöser Einrichtungen – zwar weiter aufrechterhalten, die Empfehlung, den Betrieb einzustellen, werde allerdings aufgehoben.
Des Weiteren werden Naturgebiete und andere öffentliche Orte im Freien, die keine große Infektionsgefahr darstellen, wieder eröffnet werden. Und auch Sportveranstaltungen könnten ohne Zuschauer vor Ort wieder abgehalten werden.
Sollte das Social Distancing bis zum 5. Mai erfolgreich sein, könnte man danach auf eine mildere „Alltags-Prävention“ umsteigen, so Ministerpräsident Chung. Auch für die Wiederaufnahme des Schulunterrichts vor Ort werde man entsprechende Abläufe untersuchen und vorbereiten.
Er alleine könne jedoch keine Garantie für den Erfolg einer Lockerung des Social Distancing geben, da es an jedem einzelnen Bürger und jeder Bürgerin liege, sich selbst und die Gemeinschaft durch das Einhalten der Präventionsregeln zu schützen.
Man werde daher die Überwachung von Lücken im System, Einrichtungen mit hohem Personenaufkommen genau überwachen und Risiken frühzeitig durch Stichprobentests identifizieren. Sollte eine Gefahr entdeckt werden, könne das Social Distancing jederzeit wieder verstärkt werden. Die Regierung werde, was die Prävention angeht, die Zügel nicht schleifen lassen.
hlee10@korea.kr