
Ein Bürger wird am 26. Februar in Songpa-gu in Seoul auf den Coronavirus getestet. ⓒ Yonhap News
Von Kim Eun-young und Elena Kubitzki
Nach dem Stand am 2. März haben sich mittlerweile 4212 Menschen in Südkorea mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Damit ist Korea das Land mit den meisten Krankheitsfällen außerhalb Chinas. Der Grund dafür ist die hohe Anzahl an COVID-19 Tests, die in Korea durchgeführt werden.
Die Zentrale für Gegenmaßnahme zur Seuchenbekämpfung, die unter den Koreanischen Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention agiert, verkündete am 2. März, dass in Korea bereits mehr als 105.300 Tests durchgeführt wurden. Weitere 33.800 Personen warten noch auf ihre Testbefunde.
Am 28. Februar hatte die Stadtverwaltung Busan ein Poster auf ihrer Website hochgeladen, auf dem die Anzahl an durchgeführten Tests in Korea, Japan und den USA verglichen wurde. Die Zahlen zeigten, dass in Korea vergleichsweise wenige getestete Personen tatsächlichen an COVID-19 erkrankt waren.
Den Daten des Posters zufolge war der Testbefund von nur 1766 der insgesamt 64.886 getesteten Personen positiv. Die Befundrate lag somit bei 2,7%. Einen Tag zuvor hatte Japan ähnliche Daten veröffentlicht, welche zeigten, dass von 1890 Tests 164 einen positiven Befund hatten und die Befundrate bei 8,7% lag. In den USA wurden nur 445 Tests und 14 Erkrankte verzeichnet, was eine Befundrate von 3,1% bedeutete.
Als Grund für die hohe Anzahl an durchgeführten Tests wurden in der ausländischen Presse besonders die hervorragenden diagnostischen Fähigkeiten der koreanischen Gesundheitsbehörden und das verantwortungsvolle Handeln der koreanischen Regierung genannt.
Am 27. Februar verglichen die ABC News aus den USA ihre nationalen Testzahlen mit den Ergebnissen aus Korea und Japan und lobten Koreas diagnostische Fähigkeiten. Ihre Aussagen wurden durch Zitaten von Gesundheitsexperten aus aller Welt unterstützt.
Todd Ellerin, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheit am South Shore Health Institut in Massachusetts, USA, sagte in einem Interview, dass Koreas Testzahlen beeindruckend seien und Korea die derzeitige Notfallsituation gut bewältigte.
Der Spiegel aus Deutschland hatte am 29. Februar positiv angemerkt, dass die koreanische Regierung die Orte, die von COVID-19 Infizierten besucht worden waren, genau bekannt gab und Bürger durch Notfall-SMS ohne Verzögerung über neue Befunde informierte. Der Artikel zitierte weiterhin Michael Mina von der Abteilung für Epidemiologie an der Harvard Universität: “Solche detaillierten Informationen helfen Experten auf der ganzen Welt, Viruserkrankungen schnell zu stoppen.“
Die Presse aus Österreich veröffentlichte am 1. März einen Artikel, in dem über die koreanische Regierung als transparent, systematisch und demokratisch berichtet wurde.
Derweil erklärte Kim Kyoung-soo, der Gouverneur der Gyeongsangnam-do Provinz, in einer Pressekonferenz am 2. März, dass sich die Zahl der Neuinfektionen in einem vorhergesehenen Bereich bewegt und einem stabilen Trend folgt.
eykim86@korea.kr