Hinweis: Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Koreanische Filmwoche 2021 online statt. Das Programm wird über die Plattform Shift72 auf der Webseite www.koreanfilmweek.net realisiert. Die Filme sind für Zuseher aus Österreich, Deutschland, Slowenien und der Schweiz kostenlos zwischen jeweils 11-24 Uhr verfügbar.
Den Programmplan finden Sie unten.
Wir leben in schwierigen Zeiten. Innerhalb der letzten zwei Jahre mussten wir uns alle mit einer unsichtbaren Bedrohung herumschlagen; eine Bedrohung für unsere Lieben, aber auch für uns selbst. Es ist nicht das erste Mal, dass wir schwierige Zeiten durchmachen müssen, jedoch ist das nun eine Erfahrung, die wir alle gemeinsam haben; die uns eint und verbindet. Eines Tages – hoffentlich in naher Zukunft – gehört dieses Kapitel dann aber endlich der Vergangenheit an. Bis es so weit ist, gibt es für uns aber auch noch andere Möglichkeiten, um abzuschalten und ein wenig Ruhe zu finden. Deswegen: Lasst uns gemeinsam Geschichten erleben und sehen, wie sie uns miteinander verbinden. In diesem Sinne: Let’s smile together!
Koreanische Comedy: Filme, die eine geradezu perfekte Balance zwischen Unbeschwertheit, kurios-witzigen Szenen und oftmals schwereren Themen finden. Komödien sind in Südkorea ein Genre, das häufig mit anderen Genres gemischt wird, und dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, denn von Drama, Fantasy, Action und natürlich Romance ist hier jeder Mix vorstellbar (und wurde sicherlich auch schon gemacht). Billige Slapstick-Komik und stupide One-Liner sucht man hier vergeblich, denn die koreanischen Filme bauen auf einen deutlich subtileren Humor und auf ihre Charaktere. Charaktere, die in die absurdesten Situationen geraten und das Beste daraus machen müssen – wie auch immer. Koreanische Comedy ist allerdings nicht nur höchst unterhaltsam, sie liefert auch immer eine wichtige Botschaft; sie will Themen ansprechen und zum Nachdenken bewegen.
Die vier ausgewählten Filme der diesjährigen Koreanischen Filmwoche vereinen all diese Elemente. Sie sprechen von Hoffnung, einer verborgenen Schönheit selbst in den schwierigsten Zeiten, von Freundschaft und selbstverständlich auch von Liebe.
Eröffnen wird die Koreanische Filmwoche 2021 der Film Welcome to Dongmakgol (2005), der gleichzeitig das Regiedebüt von Park Kwang-hyun darstellt. Der Film wurde von den Kritikern gelobt, war ein gewaltiger kommerzieller Erfolg und wurde zu guter Letzt auch als Südkoreas Beitrag zur Oscarverleihung 2005 eingereicht. Die Geschichte ereignet sich zu Beginn des Koreakrieges 1950 in einem abgelegenen Dörfchen in den Bergen. Dort treffen süd- und nordkoreanische Einheiten, sowie ein US-Navy-Pilot aufeinander – zwischen Humor und Tränen werden hier nicht nur ideologische Differenzen überwunden, sondern auch Freundschaften geschlossen.
Der nächste Film auf dem Programm befindet sich auf Platz 7 der kommerziell erfolgreichsten koreanischen Filme aller Zeiten. Es handelt sich um die Drama-Komödie Miracle in Cell No. 7 (2013) von Lee Hwan-kyung. Der Film basiert auf der wahren Geschichte eines geistig behinderten Mannes, der sich als alleinerziehender Vater durchschlägt. Als er zu Unrecht des Mordes beschuldigt und eingesperrt wird, findet er in seinen Zellenkumpanen neue Freunde, die ihm dabei helfen wollen, seine kleine Tochter wiederzusehen.
Auch zwei etwas jüngere Filme haben es auf das Programm der Filmwoche geschafft: Den Anfang macht I Can Speak (2017) von Kim Hyun-seok. Der Film präsentiert sich zunächst als Generationen-Komödie, als die ältere Dame Ok-boon auf den jungen Mann Min-jae trifft. Sie möchte unbedingt Englisch lernen, um mit ihrem Bruder, der in den USA lebt, Kontakt aufnehmen zu können. Der wahre Grund für ihren Wunsch leitet den zweiten, eher ernsten Teil des Filmes ein.
Last but not least, folgt Swing Kids (2018) von Kang Hyeong-cheol. Die Musical-Drama-Komödie entführt die Zusehenden in ein Kriegsgefangenenlager während des Koreakrieges im Jahr 1951. Hier finden sich fünf Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, zu einer Tanzgruppe zusammen und überwinden mithilfe des Stepptanzes nicht nur kulturelle Unterschiede, sondern auch Sprachbarrieren.
Filmübersicht
Dies ist eine Übersicht der Spielfilme, die bei der Koreanischen Filmwoche 2021 zu sehen sein werden. Sie finden hier die wichtigsten Informationen sowie eine kurze Beschreibung zum jeweiligen Film. Ausführliche Filmrezessionen folgen in Kürze!
Die Filme werden in koreanischer Sprachausgabe mit englischen Untertiteln gezeigt.
WELCOME TO DONGMAKGOL
Wel-kom tu Dong-mak-gol (웰컴 투 동막골)
Regisseur: Park Kwang-hyun (박광현)
Jahr: 2005
Dauer: 133 min
Streaming: Freitag 10.12., Samstag 11.12.
Während der Koreakrieg wütet, stürzt ein US-Navy-Pilot mit seiner Maschine in einem abgelegenen Teil der Halbinsel ab, nahe des Bergdörfchens Dongmakgol. Die Bewohner*innen des Dorfes kümmern sich um ihn und schnell wird klar, dass hier niemand etwas von dem nahenden Krieg ahnt. Dongmakgol wird schließlich Zufluchtsort für drei nordkoreanische Soldaten, die nur knapp mit dem Leben davongekommen sind, und zwei südkoreanische Deserteure. Die Geschichte liefert viele Lacher, kann aber oft auch zu Tränen rühren, wenn einem die Sinnlosigkeit des Konfliktes brutal vor Augen geführt wird. Zwischen der traumhaft-anmutenden Atmosphäre im Dorf und der schrecklichen Realität des Krieges macht der Film seine Message klar: es geht darum, das zu beschützen, was auf dieser Welt tatsächlich von Wert ist.
Hier geht es zum vollständigen Film Review.
MIRACLE IN CELL NO. 7
7-Beon-bang-ui Seon-mul (7번방의 선물)
Regisseur: Lee Hwan-kyung (이환경)
Jahr: 2013
Dauer: 127 min
Streaming: Samstag 11.12., Sonntag 12.12.
Yong-gu (Ryu Seung-ryong) ist ein alleinerziehender Vater, der mit einer geistigen Behinderung lebt. Als er eines Verbrechens beschuldigt wird, das er nicht begangen hat, wird er festgenommen und eingesperrt. Im Gefängnis rettet er einem anderen Insassen – dem Anführer einer Gruppe – das Leben, woraufhin eine unwahrscheinliche Freundschaft zwischen Yong-gu und seinen Zellenkumpanen entsteht. Sie tun sich zusammen, um Yong-gus Unschuld zu beweisen und ihn wieder mit seiner kleinen (sehr süßen) Tochter zu vereinen. Dieser so beliebte Film basiert auf einer wahren Begebenheit. Kleiner Tipp am Rande? Taschentücher bereithalten – viele davon.
Hier geht es zum vollständigen Film Review.
I CAN SPEAK
Ai Kaen Seu-pi-keu (아이 캔 스피크)
Regisseur: Kim Hyun-seok (김현석)
Jahr: 2017
Dauer: 119 min
Streaming: Freitag 10.12., Samstag 11.12.
Na Ok-boon (Na Moon-hee), auch bekannt als „die Kobold-Oma“, ist der Schreck der lokalen Behörde, denn sie reicht tagtäglich neue Beschwerden ein. Sie scheut keine Konfrontation und legt sich auch sofort mit Kim Min-jae (Lee Je-hoon), einem neuen Mitarbeiter, an. Der Konflikt der beiden würde wohl endlos weitergehen, wäre da nicht die Tatsache, dass Min-jae fließend Englisch spricht und Ok-boon den dringenden Wunsch hat, Englisch zu lernen. Zwischen dem „Generationskonflikt-Duo“ entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft, die mit einer ordentlichen Portion Humor herübergebracht wird und Zusehende auf eine lustige Reise mitnimmt – bis zu dem Zeitpunkt, an dem der wahre Grund für Ok-boons Wunsch enthüllt wird und sich eine ernstere Stimmung breitmacht. Nach einer wahren Begebenheit.
Hier geht es zum vollständigen Film Review.
SWING KIDS
Seu-wing-ki-jeu (스윙키즈)
Regisseur: Kang Hyeong-cheol (강형철)
Jahr: 2018
Dauer: 133 min
Streaming: Samstag 11.12., Sonntag 12.12.
Sergeant Jackson (Jared Grimes) erhält während des Koreakrieges im Jahr 1951 die Aufgabe, in einem Kriegsgefangenenlager eine Tanzgruppe zu bilden – natürlich bestehend aus Gefangenen, denn diese Gruppe soll als PR-Stunt genutzt werden, um das Ansehen des Camps zu verbessern. Sergeant Jackson hält diese Aufgabe zunächst zwar für unmöglich, schafft es dann aber trotzdem fünf sehr unterschiedliche Menschen zusammenzuführen: Kang Byun-sam (Oh Jung-se), der „aus Versehen“ im Camp feststeckt; Yang Pal-lae (Park Hye-su), die einzige Frau der Gruppe und später auch ihre Übersetzerin; der chinesische Soldat Xiao Fang (Kim Min-ho), der einfach keine Ausdauer hat; und letztlich als Haupttänzer des Ensembles Roh Ki-soo (Do Kyung-soo), der als Kriegsheld von seinen nordkoreanischen Kameraden verehrt wird. Ki-soo selbst fühlt sich jedoch vor allem zum Rhythmus und den Tanzschritten hingezogen, da spielt es auch keine Rolle, dass sie „feindlichen“ Ursprungs sind – wie auch die anderen will er nur eines: Tanzen.
Hier geht es zum vollständigen Film Review.