Auch bei der Viennale 2022, dem größten internationalen Filmfestival Österreichs, gibt es wieder einige koreanische Filme zu sehen. Besonders ist, dass Regisseur Hong Sangsoo, dessen Filme öfters diverse internationale Filmpreise gewinnen und regelmäßig bei der Viennale zu sehen sind, dieses Jahr in Wien zu Gast sein wird.
Er stellt am 1. November seinen neuen Film „The Novelist’s Film“ (소설가의 영화, 2022) vor und am 2. November seinen frühesten Film und Regiedebut „The Day a Pig Fell Into the Well“ (돼지가 우물에 빠진 날, 1996) im Filmmuseum Wien, wo von November 2022 bis Jänner 2023 eine Retrospektive von Hong Sangsoos Werken stattfindet.
Auch der neue Film von Regisseur Park Chan-wook mit dem Titel „Decision To Leave“ (헤어질 결심, 2022) , für welchen Park Chan-wook den Preis der besten Regie bei den Filmfestspielen von Cannes 2022 erhielt, wird bei der Viennale am 23. und 31. Oktober im Gartenbaukino gezeigt.
Die Viennale läuft dieses Jahr vom 20. Oktober bis 1. November.
Koreanische Filme bei der Viennale:
SO-SEOL-GA-UI YEONG-HWA
THE NOVELIST’S FILM
DIE SCHRIFTSTELLERIN, IHR FILM UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL
Hong Sangsoo
OmeU
Das Schaufenster eines Buchladens. Eine Dame tritt ein und wird Zeugin eines kurzen Streitgesprächs, das im Off stattfindet. Eine der Stimmen, erfahren wir, gehört der Besitzerin des Buchladens. Die Dame ist Schriftstellerin und angereist, die Buchhändlerin zu besuchen. Die Besuchte hat früher einmal auch geschrieben. Warum der Besuch stattfindet, werden wir nie erfahren: Meister Hong in seinem Element, eine kleine Begebenheit, an der sich peu à peu ein ganzes Universum entzündet. Es geht um den Umgang mit den eigenen Talenten und um die Möglichkeit, im Leben – außer Trinken – doch noch etwas ganz anderes zu machen. Schlicht und ergreifend. (Katja Wiederspahn)
Weitere Vorstellungen im Rahmen der Retrospektive Hong Sangsoo ab 2. November im Filmmuseum.
In Anwesenheit von Hong Sangsoo und Kim Minhee.
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WALK UP
OmeU
Eine heiter-melancholische Weise, komponiert vom Regisseur, stimmt uns auf eine vielsagende Begegnung ein, noch bevor das erste – selbstredend schwarzweiße – Bild zu sehen ist: Auftritt Vater und Tochter, ein Laden mit großem Schaufenster. Die Chefin eilt sogleich herbei, und es ist nach wenigen Sekunden klar, dass Vater und Chefin eine lange Geschichte verbindet. Diese vollständig zu enträtseln, erlaubt uns der Film jedoch ebenso wenig, wie die verwinkelte Architektur des Gebäudes zu entschlüsseln, in dem die Handlung sich zuträgt. Eine weitere meisterliche Filmerzählung von Hong Sangsoo, der es auf wundersame Weise nie müde wird, uns das Staunen zu lehren. (Katja Wiederspahn)
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HEOJIL KYOLSHIM
DECISION TO LEAVE
OmdU & OmeU
Zwei Polizisten am Schießstand, Kommentare über den jüngsten Mordfall. Es ist viel los auf dem Revier. Der Hauptkommissar im Auto, Heimweg. Er kocht für seine Frau. Er leidet an entsetzlicher Schlaflosigkeit. Peng. Eine Leiche am Fuße eines Felsens. Kletterunfall? Mord? Die wunderschöne Frau des Toten: trauernde Witwe? Todesengel? Von der ersten Sekunde an herrscht zwischen Kommissar und Witwe eine schicksalsgeladene Anziehung. Und es ist diese Anziehung viel mehr noch als die Frage, wer hier was getan hat, die den Plot und mit ihm die Bilder des Films immer rasantere Kapriolen schlagen lässt. Wir atemlos in unseren Sesseln. Spellbound. (Katja Wiederspahn)
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