
Die in Deutschland lebende südkoreanische Komponistin Younghi Pagh-Paan hat die höchste Auszeichnung beim Berliner Kunstpreis 2020 der Akademie der Künste erhalten. (ⓒ Koreanisches Kulturzentrum in Deutschland)
Younghi Pagh-Paan wurde am 30. November 1945 in Korea geboren. In den 1970er Jahren kam sie nach Deutschland und lebt heute in Bremen und Panicale, Italien.
Erst zu Beginn dieses Jahres wurde die Koreanerin mit dem Großen Kunstpreis Berlin ausgezeichnet.
Zu ihrem gestrigen 75. Geburtstag hat die Komponistin sechs zentrale Kammermusik-Werke für eine Porträt-CD ausgesucht, die von dem E-MEX-Ensemble im Deutschlandfunk Kammermusiksaal eingespielt wurden. Die CD erschien beim Label WERGO.
Vor allem die Frage nach dem Eigenen und dem Fremden prägt die Komponistin Younghi Pagh-Paan. Dabei bezieht sie sich in ihrem Schaffen auf traditionelle Musik ihrer koreanischen Heimat. Als Komponistin zählt sie selbstverständlich zur Neue-Musik-Szene Mitteleuropas. Ihre Musik verbindet die koreanische Musikkultur mit unterschiedlichen Kompositionstechniken des Westens. Diese technisch musikalische Kombination findet zunehmendes Interesse beim internationalen Publikum.
Besonders deutlich kommt das in der Werk-Reihe „Ta-Ryong“ zu Ausdruck. Der Titel benennt eine altkoreanische Volksmusik. Diese transponiert Younghi Pagh-Paan in die Sprache der westlichen zeitgenössischen Musik und lässt etwas Neues, etwas Interkulturelles entstehen.
Nächstes Jahr soll Younghi Pagh-Paan auch in Wien Konzerte spielen.
Jetzt ihr Werk „Lebensbaum III“ gespielt vom vom WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Emilio Pomàrico ansehen: