Kimchi ist das koreanische Nationalgericht und das Herz der koreanischen Küche. In den letzten Jahren hat Kimchi als ein sogenanntes “Superfood” aufgrund seines hohen Vitamingehalts und anderer gesundheitlicher Vorteile sowie seines guten Geschmacks weltweit an Beliebtheit gewonnen. Die meisten Menschen stellen sich beim Wort “Kimchi” den roten, würzigen und mit Knoblauch fermentierten Kimchikohl (meist bekannt als Chinakohl) vor, so wie er in vielen Gerichten wie “Kimchi-jiggae” (Kimchi-Eintopf) oder Kimchi-Jeon (Kimchi-Pfannkuchen) vorkommt. Tatsächlich gibt es jedoch 200 verschiedene Arten von Kimchi, die mit verschiedenem Gemüse gemacht werden, Fisch oder Fleisch beinhalten können oder sogar ohne Chili zubereitet werden. Manche Kimchi-Arten sind saisonal, und eignen sich besonders gut für bestimmte Jahreszeiten.
Wir wollen euch deshalb folgende 10 interessante Kimchi-Arten vorstellen:
1. Baek Kimchi

Weißes Kimchi ohne Chili. Im Hintergrund sieht man Kimchi-Töpfe zum Fermentieren.
Baek-Kimchi (백김치) bedeutet wörtlich “weißes Kimchi” und wird ohne Chiliflocken gemacht. Es ist mild und erfrischend und eignet sich deshalb auch perfekt für Kinder und Personen, die kein scharfes Essen mögen. Den Geschmack bekommt es von einem Mix aus Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Rettich und Früchten wie Koreanische Birne. Auch Pinienkerne, getrocknete Jujube Früchte oder Maroni werden machmal für die Füllung verwendet. Weißes Kimchi eignet sich besonders gut im Sommer oder als Beilage zu verschiedenen koreanischen Gerichten, besonders für koreanisches BBQ.
2. Kkakdugi (Rettich-Kimchi)
Kkakdugi (깍두기) ist eine Art Kimchi aus gewürfeltem Rettich. Es ist eine sehr verbreitete Art von Kimchi und wird oft in koreanischen Alltagsgerichten zusammen mit Baechu-Kimchi (Napa-Kohl-Kimchi) verwendet. Der Name stammt vom koreanischen Wort “kkakduk sseolgi” (깍둑설기) und beschreibt die Bewegung des Schneidens von Zutaten in Würfel. Manche Koreaner sagen, dass Herbst (Oktober bis Dezember) die beste Zeit für das Machen von Kkakdugi ist, da es der traditionellen koreanischen Erntezeit für Rettiche entspricht.
3. Chonggak Kimchi (Ponytail Kimchi)

Chonggak Kimchi. Foto: Pixabay
Chonggak-Kimchi (총각김치) wird auch als “Ponytail Kimchi” bezeichnet, da die Rüben mit ihren grünen Stielen an einen Kopf mit Haaren im Pferdeschwanz erinnern.
Der Rettich ist fest und knusprig und das Grün ist weich, was die besondere Textur und den Geschmack dieses Kimchis auszeichnet. Leider ist diese Art von Rettich in vielen Ländern außerhalb Koreas nur schwer zu finden.
4. Oi Sobagi (Gefüllte Gurken-Kimchi)

Oi Sobagi. Foto: Korean Bapsang
Bei diesem besonderen Gurken Kimchi, werden kleine Gurken mit einer Kimchi-Paste und Gemüse gefüllt. Es schmeckt erfrischend und lecker und ist eine tolle Option für ein schnelles Kimchi, da man die Gurken auch ohne fermentieren essen kann und nicht unbedingt ein paar Tage warten muss. In Korea wird Oi Sobagi (오이소박이) häufiger im Frühling und Sommer genossen, wenn Gurken in Saison sind.
5. Nabak Kimchi

Nabak-Kimchi. Foto: Hansik Magazine
Nabak-Kimchi (나박김치) ist eine Art Wasser-Kimchi, das aus dünn geschnittenen Rettich und anderem Gemüse oder auch Früchten hergestellt wird. In Korea wird dieses Kimchi als Beilage zu Reis, Reiskuchen, Haferbrei oder gedämpften Süßkartoffeln serviert. Es ist ein guter Ersatz für Suppe, schmeckt jedoch kalt und erfrischend. Im Gegensatz zu traditionellem koreanischem Kimchi aus Kohl wird Nabak-Kimchi mit der Zeit matschig, da es Früchte und Gurken enthalten kann. Es ist daher besser, es schnell zu essen, sobald es fermentiert ist (am besten in ein oder zwei Wochen). Man kann es aber auch essen, bevor es fermentiert ist: Dann ist das Kimchi zwar nicht sauer und würzig, aber knackig und erfrischend.
6. Dongchimi
Dongchimi (동치미) ist ein beliebtes Wasser-Kimchi aus koreanischem Rettich. Das Kimchi wird oft im späten (koreanischen) Herbst oder frühen Winter mit im Herbst geernteten Rettichen zubereitet. Diese Rettiche sollen angeblich praller und süßer sein.
Die Rettiche werden dann für ein oder zwei Tage gesalzen, um sie weicher zu machen, und dann in ein Glas mit Salzlake gegeben, bis sie einen schönen Kimchi-Geschmack entwickeln. Normalerweise verwendet man für Dongchimi kleine ganze Rettiche, man kann die Rettiche aber auch in Scheiben schneiden, um den Fermentierungsprozess zu beschleunigen oder eine kleinere Menge zuzubereiten.
Dongchimi eignet sich gut als Vorspeise oder als Beilage zum Beispiel zu gegrilltem Fleisch.
7. Yeolmu Mul Kimchi

Yeolmu Mul-Kimchi. Foto: 경빈마마
Yeolmu Kimchi (열무 김치) und Yeolmu Mul-Kimchi (열무 물김치) sind typisch für den Sommer in Korea und werden sowohl zuhause als auch im Restaurant gegessen. Yeolmu sind junge Sommerrettiche mit einem großen Anteil an grünen Blättern.
Das Kimchi ist nicht scharf, aber eignet sich gut als Beilage zu scharfem Essen. Es ist besonders erfrischend und kann nach belieben gleich nach der Zubereitung gegessen werden, oder fermentiert werden.
8. Gat Kimchi (Senfblatt-Kimchi)
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Gat-Kimchi aus Senflblättern. Foto: TradeKorea
Diese Kimchi-Sorte wird mit Senfblättern zubereitet, die mit einer würzigen Mischung aus Chiliflocken, Ingwer, Knoblauch, fein geschnittenen Frühlingszwiebeln und (optional) fermentierter Fischpaste eingerieben werden. Das Gemüse wird grob zerkleinert, bevor es mit der Paste vermischt und fermentiert wird. Gat-Kimchi (갓김치) wird für den scharfen Geschmack der Senfblätter geschätzt, die die würzige Chilipaste perfekt ergänzen.
9. Pa Kimchi (Frühlingszwiebel-Kimchi)

Frühlingszwiebel-Kimchi. Foto: Korean Bapsang
Für Frühlingszwiebel-Kimchi werden normalerweise dünne, lange Frühlingszwiebeln verwendet und sowohl die weißen als auch grünen Teile. Im Vergleich zu Kimchi aus Kkohl ist die Zubereitung von Pa-Kimchi (파김치) viel einfacher, weil nicht viele Zutaten (wie z.B. Knoblauch, Ingwer, Rettich) benötigt werden. Da Frühlinszwiebel besonders im Frühling Saison haben, wird dieses Kimchi am besten dann zubereitet.
10. San Maneul Kimchi (Bärlauch-Kimchi)
Bärlauch ist in Korea sehr beliebt, doch eher selten und teuer. In Zentraleuropa wächst Bärlauch oft in großen Mengen und kann im Frühling gesammelt werden. Aber wenige hierzulande wissen, dass das gesunde Gemüse auch zu Kimchi verarbeitet werden kann. Dadurch macht man den Bärlauch für längere Zeit haltbar. Das Bärlauch-Kimchi muss normalerweise etwas länger fermentieren als Kimchi aus Kohl und schmeckt dann sehr lecker und intensiv.