von Gastautorin Alexandra Schiefert (Dozentin über Korean Cinema an der Universität Wien)
Nachdem sich der erste Teil der Reihe mit K-Pop-Idols beschäftigt hat, die den Sprung zum K-Drama-Star geschafft haben, haben wir uns für diesen Teil etwas anderes vorgenommen und einen Blick auf die Stars geworfen, die wir nun (mehr oder weniger) regelmäßig auf der großen Leinwand bewundern dürfen. Dabei haben wir nicht nur Idols der jüngeren Generation beachtet, sondern sind auch etwas weiter zurück in die Vergangenheit gegangen.
* Anmerkung: Die Reihung erfolgt erneut alphabetisch und ist daher nicht als Ranking zu verstehen.
1. Ahn So-hee (Sohee, Wonder Girls)

Source: HanCinema.net
Sohee, „die kleine Schwester der Nation“, wie sie nach ihrem Debüt mit der Girlgroup Wonder Girls – sie war zwischen 2007 und 2013 Mitglied – oft liebevoll genannt wurde, konnte bereits früh ihre ersten Schauspielerfahrungen sammeln. Im zarten Alter von zwölf Jahren spielte sie bereits in einem Kurzfilm mit und verkörperte dort die Rolle eines tauben kleinen Mädchens.
Ihr Debüt auf der großen Leinwand sollte jedoch erst einige Zeit später erfolgen, nämlich im Jahr 2008: In der romantischen Komödie Hellcats war sie als die Schülerin Kang-ae zu sehen und wurde für diese Rolle letztlich sogar als „Beste neue Schauspielerin“ (2008) nominiert. Zwar konnte sie den Preis nicht für sich entscheiden, jedoch lief es trotzdem ganz gut für sie, denn schon 2016 war sie in einem wahren Blockbuster zu sehen: Train to Busan. Sohees schauspielerische Leistung wurde hier zwar ziemlich kritisiert und ihre Rolle (die Schülerin Jin-hee) war nicht unbedingt ein Fan-Favorit, jedoch deckte zumindest Regisseur Seon Sang-ho ihr den Rücken und sprach sich in diversen Interviews für sie aus – gut so! Zuletzt war Sohee in A Single Rider (2017) als Ji-na zu sehen. Ji-na ist eine junge Frau, die in Australien gerade an einem Working-Holiday-Programm teilnimmt und so auf die Protagonisten des Films trifft. Sohees Figur war leider kaum Teil der Haupthandlung, jedoch war ihre Vorstellung trotz allem überzeugend und so konnte sie dafür beim 13. JIMFF (Jecheon International Music & Film Festival) einen Preis für sich entscheiden.
2. Choi Minho (SHINee)

Source: imdb.com
Ein alter Hase der K-Pop-Industrie: Minho ist sicherlich den meisten ein Begriff und auch wieder recht gut im Gedächtnis, denn schließlich fand erst vor Kurzem das langersehnte SHINee-Comeback stand. Dementsprechend schwierig ist es auch, an ihm vorbeizukommen; sei es nun innerhalb der K-Pop-Szene, oder auch bei Dramen und Filmen. Sein Schauspieldebüt fand bereits 2010 in dem Drama Special Pianist statt und es sollten noch einige andere K-Dramen folgen, zuletzt übrigens Lovestruck in the City (2020-21), wo er einige Cameo-Auftritte absolvierte.
Wirft man einen Blick auf seine Filmauswahl, so findet man auch hier einige spannende Produktionen: Sein Filmdebüt gab er als Han-i in dem Film Canola (2016), bevor er dann noch im gleichen Jahr an der Seite von Ma Dong-seok in Derailed zu sehen war. Zwar waren die Kritiken hier eher durchwachsen und man wies vermehrt auf seinen Status als Idol hin, jedoch ließ sich Minho davon nicht unterkriegen und war in den folgenden Jahren in Illang: The Wolf Brigade (2018) als Kim Cheol-jin und später als Choi Seung-pil in The Battle of Jangsari (2019) zu sehen. In beiden Fällen hatte er zwar eher kleine Rollen inne, jedoch ließ sich eine Steigerung gegenüber früheren Auftritten erkennen. Kritik gab es freilich trotzdem noch, aber man kann sagen, dass sich Minho in Jangsari schon recht gut verkauft und für einige spannende Momente gesorgt hat.
3. Choi Seunghyun / T.O.P (Big Bang)
Denkt man an K-Idols, die den Sprung zum Schauspieler (wirklich erfolgreich) geschafft haben, dann ist T.O.P sicherlich ein Kandidat, den man besonders hervorheben muss. Nach seinem Debüt mit Big Bang 2006 und einigen anderen Projekten, darunter eine Zusammenarbeit mit Gruppenkollege G-Dragon, zog es T.O.P in Richtung Fernsehen. So war er zunächst in verschiedenen Dramen zu sehen – darunter natürlich Iris (2009) –, bevor er dann 2010 mit 71: Into the Fire seinen großen Durchbruch als Schauspieler hinlegte. Für seine Darstellung des Oh Jang-beom (ein noch junger Soldat) erhielt er sowohl den Blue Dragon Film Award als auch den Baeksang Arts Award für den „Besten neuen Schauspieler“.
Ein gelungenes Debüt, an das T.O.P scheinbar problemlos anschließen konnte, denn nachdem er anschließend in der japanischen Filmadaption von Iris zu sehen war, konnte er außerdem in den Jahren 2013 und 2014 noch die Hauptrollen in den Filmen Commitment und Tazza: The Hidden Card für sich entscheiden. Zuletzt, bevor er seinen Militärdienst antreten musste, gab er 2017 die Rolle des Interpol-Agenten Tom Young im Film Out of Control. Zwar hätte der Film bereits 2016 erscheinen sollen, jedoch war er aufgrund der angespannten Südkorea-China-Beziehungen nach hinten verschoben worden. Letztlich erhielt der Chinesisch-Deutsche Actionthriller eher durchwachsene Kritiken und konnte sein Publikum nur mäßig überzeugen.
4. Choi Soo-young (SNSD / Girls’ Generation)

Source: Medium.com
Kaum bekannt ist wahrscheinlich, dass Sooyoung vor ihrer Zeit bei SNSD bereits Teil eines koreanisch-japanischen Duos war. Leider, oder vielleicht eher glücklicherweise, handelte es sich dabei um ein eher kurzlebiges Projekt, sodass Sooyoung 2004 nach Korea zurückkehrte und 2007 unter SM Entertainment debütierte. Zwar hat sie das Label mittlerweile gewechselt, jedoch bleibt sie trotzdem noch Mitglied der Girlgroup.
Ihr Schauspieldebüt gab sie 2003 mit einer (sehr) kleinen Rolle in dem Blockbuster Silmido, danach wurde es filmtechnisch eher ruhig um sie. Sooyoung war bis 2019 in verschiedenen K-Dramen zu sehen, darunter Dating Agency: Cyrano (2013) und Man in the Kitchen (2017), und spielte dabei immer eine der Hauptrollen. So ist es kein Wunder, dass ihr dieser Sprung auch beim Film gelungen ist: Zunächst nahm sie die Rolle des Erzählers in The Poem, My Old Mother (2019) ein, ehe sie dann als Yumi in Memories of a Dead End im gleichen Jahr noch ihre erste „richtige“ Hauptrolle ergattern konnte. Der Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Yoshimoto Banana basiert, war ein Erfolg und ebnete sicherlich auch den Weg zum nächsten Projekt. Dieses Projekt, der Film New Year Blues, wurde nun im Februar 2021 veröffentlicht, nachdem Covid-19 die Veröffentlichung Mitte 2020 verhindert hatte und ist ein sehr angenehm-ruhiges Werk. Man folgt dem Leben unterschiedlicher Pärchen, lernt um deren Ängste und mit welchen Problemen sie sich konfrontiert sehen.
5. Doh Kyung-soo / D.O. (EXO)

Source: soompi.com
Man muss ihn nicht extra vorstellen: D.O. bzw. Kyung-soo kennt man nun schon seit einigen Jahren als Mitglied von SM Entertainments erfolgreicher Boygroup EXO, aber eben auch als talentierten Schauspieler. Sein Debüt absolvierte er 2014 in dem Film Cart, wo er als Tae-young den Sohn der Protagonistin verkörperte und zeigte, dass Idols durchaus einen Platz im „Schauspielbusiness“ verdienen. Er konnte überzeugen und in den darauffolgenden Jahren weitere Rollen für sich entscheiden: Pure Love (2016) und besonders My Annoying Brother aus dem gleichen Jahr muss man hier hervorheben. An der Seite von Jo Jung-suk und Park Shin-hye blühte Kyung-soo förmlich auf – und das merkte man auch, denn die Entwicklung seiner Rolle Doo-young stellte er ausgesprochen souverän dar. Weitere Filme, in denen er bisher zu sehen war, sind Room No. 7 (2017), Along with the Gods: The Two Worls (2017) sowie Along with the Gods: The Last 49 Days (2018). Wie man sieht, war er hauptsächlich in sehr erfolgreichen Produktionen unterwegs und so eben letztlich auch in dem Musical-Drama Swing Kids (2018). Hier spielte er Roh Ki-soo, ein nordkoreanischer Kriegsgefangener – der Film spielt etwa 1951 zurzeit des Koreakriegs –, der gleichzeitig ein recht talentierter Tänzer ist. D.O. beeindruckt hier also nicht nur mit seinem Schauspiel, sondern auch mit mehreren Tap-Dance-Einlagen.
Sein momentan letztes Projekt war die Sprechrolle des Hundes Mongchi in dem Animationsfilm Underdog (2019), jedoch sollen bereits weitere Filme in Arbeit sein – man sollte die Hoffnung für 2021 also noch nicht aufgeben.
6. Im Yoon-ah / Yoona (SNSD)

Source: soompi.com
Nicht nur Gruppenkollegin Sooyoung ist erfolgreich im Filmgeschäft unterwegs, auch Yoona hat ihr Schauspieldebüt bereits hinter sich gebracht. 13 Jahre ist es her, seit sie für das Drama You Are My Destiny (2008) vor der Kamera stand – und schon hier erhielt sie für ihre Vorstellung einen Preis als „Beste neue Schauspielerin“ und wurde obendrauf für ihr schauspielerisches Talent gelobt.
Bis 2017 war Yoona in zahlreichen K-Dramen zu sehen, darunter Love Rain (2012) und The King in Love (2017), bevor dann endlich mit Confidential Assignment ihr Debüt auf der großen Leinwand näher rückte. Zwar hatte sie hier nur eine Nebenrolle inne, jedoch war der Film einer der erfolgreichsten des Jahres. Das kann man übrigens auch über die nächste Produktion sagen, in der sie zu sehen war, denn auch Exit (2019), in dem sie Eui-joo spielte, war in Korea ein Box-Office-Hit. Eui-joo ist der heimliche Schwarm des Protagonisten Yong-nam (Jo Jung-suk) und eine recht geschickte (Sport-)Kletterin. Der Film, der als Komödie losgeht und dann recht schnell zum Actionfilm wird, kann überzeugen und es macht Spaß, Yoona zuzusehen.
Für Nachschub ist übrigens schon gesorgt, denn in Miracle (2021) spielt Yoona ebenfalls eine Hauptrolle und wird anschließend auch in der Fortsetzung von Confidential Assignment zu sehen sein – für letzteren Film gibt es leider noch kein Erscheinungsdatum.
7. Kim Jaejoong (DBSK; JYJ)

Source: Asianwiki.com
Unglaublich aber wahr: 20 Jahre ist es her, seit Jaejoong sich bei SM Entertainment als Trainee beworben hat und aufgenommen wurde. Seitdem ist es schwierig, sich die koreanische (aber auch die japanische) Unterhaltungsindustrie ohne Jaejoong vorzustellen. Er war nicht nur als Sänger bei TVXQ und JYJ unterwegs, er debütierte mittlerweile auch als Solist und ist (quasi nebenbei) noch Schauspieler.
Wie schon Sooyoung, die in Silmido zu sehen war, kann sich auch Jaejoongs erstes Projekt sehen lassen, denn er tauchte als kleine Rolle in Taegeukgi (2004) auf. Dabei beließ er es selbstverständlich nicht und schon kurz darauf, im Jahr 2009, erhielt er die Hauptrolle in dem Film Heaven’s Postman. Jaejoong gibt den jungen CEO Jae-joon, der „plötzlich“ einen etwas anderen Job übernehmen soll – er versucht sich als „Briefträger“ der etwas anderen Art. Jaejoongs Schauspiel mag hier gelegentlich etwas steig herüberkommen und man braucht etwas Geduld, um bis ans Ende zu gelangen, allerdings lohnt es sich durchzuhalten, da der Twist am Ende vieles wiedergutmacht.
Sein letztes Projekt liegt nun schon leider neun Jahre zurück: Hierbei handelt es sich um den Film Code Name: Jackal (2012). In dieser actiongeladenen Komödie verkörpert er (recht passend) einen K-Pop-Star an der Seite von Song Ji-hyo – ein besonderes Highlight stellt sicherlich Oh Dal-su dar, der als Detective in Erscheinung tritt. Jaejoongs Figur Hyun wird von der Auftragskillerin Min-jung (Song Ji-hyo) entführt und soll eigentlich aus dem Weg geräumt werden, jedoch kommt es noch einmal ganz anders.
8. Kim Jun-myeon / Suho (EXO)

Source: Soompi.com
Wie schon Gruppenkollege Kyung-soo legte auch Suho sein Schauspieldebüt mit einem Cameo-Auftritt in To The Beautiful You (2012) hin. Darauf folgte direkt eine (Haupt-)Sprechrolle in dem Animationsfilm Saving Santa (2013), die ebenfalls dabei half, den Grundstein für seine Schauspielkarriere zu legen.
Nur etwa drei Jahre später folgte für Suho die erste Hauptrolle in einem Film: One Way Trip aus dem Jahr 2016. Hier war er an der Seite von Ji Soo in der Rolle des Sang-woo zu sehen – Sang-woo ist hier einer von insgesamt vier Freunden, die gemeinsam noch einen letzten lustigen Ausflug unternehmen wollen, bevor sie den Militärdienst antreten müssen. Letztlich geraten sie dabei unverschuldet in einen schweren Unfall, der sie alle deutlich zeichnet, aber gerade für Sang-woo sehr dramatisch ausgeht. Ohne an dieser Stelle zu viel verraten zu wollen: One Way Trip ist bestimmt kein feel-good-Film.
Und auch Student ‚A‘ (2018) ist kein unbedingt fröhlicher Film. Die Webtoon-Adaptation zeigt die Realität junger Menschen in Südkorea – gesellschaftlicher Druck, anhaltender Stress und Selbstmord als (scheinbar) einzigen Ausweg. Su-ho, der hier in die Rolle von Schüler Jae-hee schlüpft, zeigt deutlich, dass er sich in Dramen wohlfühlt, und macht sich außerdem recht gut an der Seite von Protagonistin Mi-rae (Kim Hwan-hee).
9. Jung Ji-hoon / Rain

Source: HanCinema.net
Zwar ist er schon etwas älter als die meisten Stars, die wir in unserer Aufzählung bereits behandelt haben, aber deswegen ist er noch lange nicht weniger interessant: Jung Ji-hoon, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Rain, ist schon lange im Geschäft und auch international durchaus bekannt. Diese Bekanntheit erlangte er nicht zuletzt aufgrund seines Hollywood-Debüts, das mit dem Film Speed Racer (2008) stattfand. Hier spielte er den sympathischen „Rennfahranfänger“ Tae-jo, bevor er dann für den darauffolgenden Film Ninja Assassin (2009) erneut vor die Kamera trat und diesmal eine Hauptrolle innehatte. Als Raizo ist er an der Seite von Naomie Harris (Skyfall, 2012; Spectre, 2015) zu sehen, wobei auch Lee Chang-sun, den wir uns ebenfalls noch näher ansehen werden, einen Auftritt hat.
Vor diesen beiden Hollywood-Rollen allerdings, konnte Rain schon in Park Chan-wooks Film „I’m A Cyborg, But That’s OK“ (2006) überzeugen; und sogar zum Schmunzeln anregen, denn wer hatte damals schon mit einer Jodel-Einlage seinerseits gerechnet? Es folgten noch weitere Projekte, nicht nur in Korea, sondern auch erneut in Amerika und sogar in China, bevor dann schließlich 2018 Uhm Bok-dong erschien. Hier sollte die wahre Geschichte des gleichnamigen Radrennfahrers behandelt werden, dem es während der japanischen Kolonialherrschaft gelang, japanische Radrennfahrer zu besiegen. Leider war Uhm Bok-dong ein ziemlicher Flopp („einer der schlechtesten Filme überhaupt“) und auch Rains schauspielerische Darbietung ließ zu wünschen übrig – sehr schade!
10. Lee Chang-sun / Joon (MBLAQ)

Source: filmdoo.com
Lange Zeit nur als „Rains Protegé“ bekannt, schaffte Lee Chang-sun bzw. Joon es schließlich, sich einen (eigenen) Namen zu machen. Sein Auftritt als „junger Raizo“ in Ninja Assassin (2009) half aber sicherlich trotzdem auf diesem Weg, ebenso seine Zeit bei der Boygroup MBLAQ, die im gleichen Jahr debütierten. Mittlerweile war Joon in zahlreichen K-Dramen zu sehen und so auch in The Silent Sea (2021) an der Seite von Bae Doona und Gong Yoo. Zwar gibt es von Netflix noch keine genauen Angaben, jedoch soll das Drama „im Laufe von 2021“ dort zu finden sein – hoffentlich nicht nur in Korea!
Von den Dramen einmal abgesehen, war Joon außerdem in Rough Play (2013) zu sehen, der von Kim Kiduk (1960-2020) mitgeschrieben und produziert wurde. Die Tatsache, dass ein so bekannter Regisseur wie Kim als Producer an Bord war, sorgte für gute Werbung – ebenso wie die Tatsache, dass Joon in einigen Szenen nackt zu sehen sein würde.
Vor seinem Militärdienst (2017-2019) war Joon außerdem in Luck Key (2016) zu sehen. Der Film ist ein Remake der japanischen Komödie Key of Life und zeigt Joon als Yoon Jae-sung – ein unbekannter Schauspieler, der sich das Leben nehmen will. Bevor es jedoch dazukommen kann, stößt er in einem Badehaus mit Profikiller Hyeong-wook zusammen. Hyeong-wook, der vorher ausgerutscht ist, ist zu der Zeit bewusstlos und merkt nicht, dass Jae-sung seine Identität stiehlt, nicht wissend, worauf er sich einlässt.
11. Lee Hyeri (Girl’s Day)

Source: Asianwiki.com
Neben Sohee haben wir noch eine weitere Persönlichkeit auf der Liste, die als „die kleine Schwester der Nation“ bezeichnet wurde und wird. Hyeri, die als das jüngste Mitglied der Dream T Entertainment Girlgroup Girl’s Day bekanntwurde, bekam diesen Spitznamen schon früh von den Medien verliehen. Hyeri war bisher vorrangig in Dramen zu sehen und ist besonders für ihre Rollen in Reply 1988 (2015-16) und Miss Lee (2019) bekannt. Als Sung Deok-sun in Reply 1988 konnte sie bereits (die meisten) Zuseher von sich überzeugen, legte letztlich als Lee Sun-sim in Miss Lee jedoch noch einmal gehörig nach. In einem späteren Interview meinte sie, dass sie sich die harsche Kritik zu ihrem Schauspiel zu Herzen genommen und stark an sich gearbeitet hatte.
Die Früchte dieser Arbeit kann man auch in ihren beiden Filmen bewundern: Monstrum (2018) und My Punch-Drunk Boxer (2019). In ersterem Werk übernimmt sie die Rolle der Myung und markiert damit ihr Filmdebüt. Die Story spielt in der Joseon-Zeit und nimmt sich relativ viel vor, wobei dann nur etwa 70 % davon realisiert werden können. Trotzdem ist das titelgebende Monstrum großartig designt und auch die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Hyeris und Kim Myung-nims Charakter (Myung und Yun Kyum) ist schön zu sehen. In My Punch-Drunk Boxer ist Hyeri als Min-ji zu sehen. Zwar wird ihr Charakter ziemlich auf den Schwarm des Protagonisten Byung-gu (Uhm Tae-goo) reduziert, jedoch kann sie trotzdem einige nette Szenen liefern.
12, Park Jin-young (Got7)

Source: Asianwiki.com
Gemeinsam mit Hyeri, die wir uns gerade angesehen haben, gehört Jinyoung zu den jüngsten K-Idols auf unserer Liste. Das soll jedoch nicht heißen, dass er nicht trotzdem schon ein bisschen Erfahrung gesammelt haben kann, denn neben seinen Aktivitäten mit JYPs Boygroup Got7 stand Jinyoung auch schon das eine oder andere Mal vor der Kamera. Tatsächlich sogar schon vor dem offiziellen Debüt der Gruppe im Jahr 2014, denn bereits zwei Jahre vorher war er in dem Drama Dream High 2 (2012) zu sehen.
Sein Debütfilm A Stray Goat, in dem er sogar eine Hauptrolle erhielt, ließ dann nicht mehr allzu lange auf sich warten, denn er erschien 2017 und sah ihn als Jo Min-sik. Als Min-sik zieht er gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Vater, der Pastor ist, von Seoul in das ländliche Gebiet Goseong und wird dort zunächst mit einigen Problemen konfrontiert: eine neue Schule, viele neue Gesichter und darunter die Außenseiterin Yang Ye-joo (Ji Woo), die aufgrund ihres Vaters – mehr verraten wir an dieser Stelle nicht, da es zu viel vorwegnehmen würde – gemobbt wird. Min-sik beobachtet diese Szenen anfangs aus einer gewissen Distanz, wird im Endeffekt jedoch mithineingezogen, da seine neuen „Freunde“ ihm kaum eine andere Wahl lassen. A Stray Goat hat sehr unterschiedliche Reaktionen bei den Zusehenden hervorgerufen, denn einerseits gab es Lob für die Chemie zwischen Jinyoung und Ji Woo und außerdem die realitätsnahe Darstellung von Mobbing an Schulen, gleichzeitig kritisierte man aber die „durchwegs depressive Stimmung“, für die der Film gesorgt haben soll. Und tatsächlich ist es schon so, dass man nach dem Sehen von einer gewissen Melancholie verfolgt wird, jedoch sollte man trotzdem versuchen, sich darauf einzulassen, denn die schauspielerische Leistung der beiden Hauptrollen kann kaum genug hervorgehoben werden.
13. Yoon Kyesang (g.o.d)

Source: HanCinema.net
Last but not least: Nach Rain ist Yoon Kyesang mit seinen 42 Jahren der älteste Idol-Schauspieler, den wir uns ansehen wollen. Er debütierte bereits 1999 mit der Gruppe g.o.d, die ursprünglich GOT6 hätte heißen sollen – der Name diente dann später übrigens auch als Inspiration für Got7.
Relativ bald nach seinem Debüt war Kyesang schon in Film und Fernsehen zu sehen. Er spielte in Flying Boys (2004) die Rolle von Kang Min-jae – ein Schüler, der nicht nur nicht in der Schule hinterherkommt, sondern auch ein paar Probleme mit seinem Vater hat. Für diese Darbietung erhielt Kye-sang damals den Preis für den „Besten neuen Schauspieler“. Und tatsächlich ist seine Filmliste mittlerweile so lang geworden, dass wir für diesen Kurzbericht eine Auswahl treffen mussten; dementsprechend gehen wir nur auf einige ausgewählte Produktionen ein: Poongsan (2011), ein Spionage-Thriller, der von Kim Kiduk geschrieben und produziert wurde, macht den Anfang. Hier setzte man sich mit Nord- und Südkorea auseinander und gleichermaßen auch mit der DMZ (Demilitarisierte Zone). Kyesang spielt hier einen „namenlosen“ Schmuggler, der gewünschte Dinge vom Süden in den Norden schafft. Ein sehr ambitionierter Film, der im Endeffekt jedoch ein bisschen an seinen plot holes zu scheitern droht. Etwas entspannter geht es da schon in A Dramatic Night (2015) zu, wo Kyesang Jung-hoon spielt. Es handelt sich hierbei um eine romantische Komödie, in der Jung-hoon zur Hochzeit seiner Ex-Frau geht und dort auf Si-hoo trifft – nach einigem Hin und Her verbringen die beiden eine nette Nacht miteinander und versprechen einander, sich noch neunmal zu treffen, bevor sie ihrer Wege gehen. Im Großen und Ganzen ein recht unterhaltsamer, eher kurzweiliger Film, den man gesehen haben kann, aber nicht unbedingt muss. Zu guter Letzt gibt es dann noch das Historiendrama Mal-Mo-E: The Secret Mission (2019). Der Film spielt im Jahr 1941 und es wird direkt zu Beginn klargemacht, dass die koreanische Sprache aufgrund der japanischen Kolonialherrschaft gefährdet ist. So macht es sich Kyesangs Rolle Ryu Jung-hwan gemeinsam mit einigen anderen Mitgliedern der Korean Language Society zur Aufgabe, ein Wörterbuch zu erstellen, um die Identität des Landes zu bewahren. Obwohl der Film eine Laufzeit von 135 Minuten misst, wirkt er doch nicht künstlich in die Länge gezogen und wird zu keiner Zeit langweilig.