
Die große japanische Zeitung Asahi Shimbun kritisierte am 9. Juli die Geschichtsverzerrung im japanischen Informationszentrum für industrielles Erbe in der Kolumne „Konflikt um das Welterbe, wir müssen uns der dunklen Geschichte stellen“. ⓒ Asahi Shimbun
Von Lee Kyoung Mi und Elena Kubitzki
Stimmen innerhalb Japans kritisieren das Informationszentrum für industrielles Erbe in Tokio, weil es die Geschichte der Zwangsarbeit des Landes verzerrt und damit ein Versprechen gegenüber der internationalen Gemeinschaft gebrochen hat.
Die große japanische Zeitung Asahi Shimbun veröffentlichte am 9. Juli eine Kolumne mit dem Titel „Konflikt um das Welterbe, wir müssen uns der dunklen Geschichte stellen“, in der geschrieben ist, dass es schwierig sei zu behaupten, die Ausstellung hätte ihren versprochenen Zweck erfüllt. Dabei wurde sich auf den Inhalt der Ausstellung bezogen.
„Eine Nation kann kein Vertrauen aufbauen, wenn sie gegen das Prinzip der treuen Einhaltung eines Versprechens verstößt“, so hieß es.
Natürlich seien die Berichte von Zeitzeugen von unschätzbarem Wert, aber gleichzeitig könne man die Geschichte nicht umfassend verstehen, wenn man sich nur auf vereinzelte Erfahrungsberichte stütze.
So würden offizielle Dokumente der japanischen Regierung aus dieser Zeit beweisen, dass koreanischen Arbeitern während ihrer erzwungenen Mobilisierung Gewalt zugefügt wurde und dass sie gezwungen waren, unter harten Bedingungen zu arbeiten. Dies wurde auch in Gerichtsverfahren in Japan bewiesen, erklärt der Artikel weiter.
Im Juli 2015 wurden die 23 Orte der industriellen Meiji-Revolution zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, nachdem die japanische Regierung versprochen hatte, ihre Geschichte der Zwangsarbeit voll anzuerkennen und geeignete Maßnahmen zum Gedenken an die Opfer zu ergreifen.
Tokio wird jedoch zunehmend kritisiert, weil es die Realität seiner Geschichte der Zwangsarbeit beschönigt und verzerrt. Entgegen seinem Versprechen wurden Videos von Bewohnern der Insel Hashima (Kriegsschiff-Insel) gezeigt, in denen behauptet wurde, dass keine Diskriminierung der Koreaner stattgefunden habe.
In der Asahi-Kolumne steht weiter geschrieben: „Die Entwicklung jedes Landes hat sowohl Licht- als auch Schattenseiten und Komplikationen in den Beziehungen zu Nachbarländern können vorkommen. Unabhängig davon müssen sich Japan und Korea demütig der historischen Wahrheit stellen und Verantwortung übernehmen, um eine bessere Zukunft zu schaffen. Alle Facetten der Geschichte müssen anerkannt werden, um sie erstrahlen zu lassen.
Zuvor hatte Kyodo News, eine andere japanische Nachrichtenagentur, am 13. Juni gewarnt, dass die Ausstellung des Zentrums Kritik hervorrufen könnte, dass sie den historischen Revisionismus fördere und versuche, die Vergangenheit zu vertuschen.
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