Adriel Kim begann im Alter von 8 Jahren mit dem Geigenspiel und debütierte mit 13 Jahren beim Seoul Philharmonic Orchestra. 1992 zog er nach Wien, um sein Studium an der Universität Wien für Musik und darstellende Kunst fortzusetzen, wo er mit einem Magisterabschluss in Dirigieren (Leopold Hager, Mark Stringer) und Violine (Rainer Küchl-Konzertmeister der Wiener Philharmoniker) abschloss. 2007 debütierte er im Musikverein Wien mit dem Radio-Symphonie-Orchester Wien im öffentlichen Konzert als ausgewählter Absolvent. Unter anderem ist er auch als Artistic Director vom „Orchestra The Original“ (오케스트라 디 오리지널) tätig.
Wir haben im Interview mit ihm über seine Musik und das Stück „Die Braut von Korea“ gesprochen.
1. Wie sind Sie zur Musik, zum Dirigieren und Komponieren gekommen?
Ich habe mit acht Jahren angefangen Violine zu lernen und bin dann nach Wien gekommen um Violine weiter zu studieren. Aber ich interessierte mich nicht nur für Violine sondern auch für Symphonien, Opern und liebte es immer schon, mit anderen Musiker*innen zusammenzuarbeiten. Deshalb habe ich dann zusätzlich die Aufnahmeprüfung für Dirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien gemacht und habe Violine und Dirigieren zeitgleich studiert. Komponieren macht mir Spaß und es ist auch für meine musikalische Laufbahn förderlich, dass ich mich mit meiner eigenen Musik beschäftige.
2. Sie haben auch längere Zeit in Wien gelebt. Was bedeutet Wien für Sie?
Wien ist mein zweites zuhause, sowohl geografisch als auch musikalisch.
3. Sie haben „Die Braut von Korea“ mit Orchester in Korea gespielt. Bitte erzählen Sie uns mehr über diese Performance.
Als ich das Stück zum ersten Mal hörte, war ich überrascht, wie toll die Musik klingt und dass sie so voll von wienerischen Klängen ist, auch wenn das Stück in Korea spielt. Dazu kommen jedoch dann wunderschöne Melodien, die die koreanische Darstellung einschließen und sozusagen beide Länder musikalisch miteinander verbinden.
4. Was halten Sie von dem Stück „Die Braut von Korea“ und seiner Geschichte?
Es ist spannend, dass Korea und der Krieg, der sich zu der Zeit in Korea abspielte, als Vorlage und Setting für das Ballett verwendet wurden. Natürlch bedauere ich es sehr, dass Korea damals von China und Japan angegriffen wurde und Korea historisch genau dafür dargestellt wurde, aber ich hoffe, dass wir aus der Geschichte lernen können. Außerdem ist es interessant zu sehen, wie Europäer damals unser Land gesehen haben. Im Ballett-Text kommen ja gewisse koreanische Wörter, Orte wie „Seoul“ und „Chemulpo“ (ein veralteter Name für Incheon) oder auch kulturelle Aspekte vor.
5. Wann sind Ihre nächsten Aufführungen von Die Braut von Korea?
Im Dezember haben wir in der Lotte Concert Hall, einem der renommiertesten Konzertsäle Koreas ein paar Konzerte bei dem wir einige Auszüge aus dem Ballett spielen! Ich freue mich schon sehr darauf.
Weitere Informationen zur Person: http://adrielkim.com/