
Das US-Magazin Foreign Policy veröffentlichte am 23. März einen Artikel über Koreas COVID-19-Reaktion. Umfassende Screenings und die detaillierte Nachverfolgung von Kontaktpersonen wurde zum Schlüssel der erfolgreichen Prävention ernannt. Korea konnte die Zahl der Neuinfektionen niedrig halten, ohne Reisebeschränkungen festzulegen. ⓒ Screenshot der Foreign Policy Website
Von Kim Hyelin und Elena Kubitzki
Während international viele Nationen mit den Auswirkungen des Coronavirus zu kämpfen haben, erhält Korea immer wieder Lob für die inländischen COVID-19-Präventionsmaßnahmen und die Entscheidung gegen eine Reisebeschränkung.
Der ehemalige britische Gesundheitsminister, Jeremy Hunt, erklärte in einem Interview mit der BCC am 25. März, dass die Situation in Korea wegen eines Superspreaders (ein Virus-Superverbreiter) zunächst schlechter aussah als in Großbritannien. Jedoch wäre es Korea gelungen, durch das intensive Testen von Verdachtspersonen und das Nachverfolgen von Kontaktpersonen die Ausbreitung des Virus schnell unter Kontrolle zu bringen.
Am 23. März veröffentlichte das US-Magazin Foreign Policy den Artikel „Ohne Massentests wird sich die Coronavirus-Pandemie weiter ausbreiten“ (Originaltitel: Without Mass Testing, the Coronavirus Pandemic Will Keep Spreading). In dem Artikel erklärt Devi Sridhar, Professor im Lehrstuhl für globale öffentliche Gesundheit an der Universität von Edinburgh, warum Südkorea als Sonderfall hervorsticht. Es sei dem Land gelungen, die Anzahl neuer Infektionen auch ohne strenge Reisebeschränkungen zu reduzieren. Korea hat 51 Millionen Einwohner und testet täglich mehr als 20.000 Personen. Bei positiven Befunden versendet die Regierung SMS mit Informationen zu den Orten, die von COVID-Infizierten besucht wurden. Auch eine App sammelt und veröffentlicht diese Daten.
Die französische Zeitung L’Humanité schrieb am 25. März ebenfalls, dass Koreas Strategie der großflächigen Tests die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt hätte. Die Nachverfolgung der Infizierten wurde durch ein Gesetz legalisiert, das im Zusammenhang mit der MERS-Epidemie von 2015 ausgearbeitet wurde. Es gibt der Regierung die Befugnis, die Privatsphäre der Bürger vorübergehend einzuschränken, um die Ausbreitung der Epidemie zu bremsen.
Es wurde auch als beeindruckend beschrieben, dass der Schulanfang in Korea zwar verschoben wurde, abgesehen davon aber keine Gemeinde oder Stadt komplett abgeriegelt und vom Alltagsleben abgeschnitten worden war.
kimhyelin211@korea.kr