
„Der Wal“, der Roman von Cheon Myeong-kwan, wurde für die Shortlist des International Booker Prize nominiert. ⓒ Die offizielle Webseite des Booker Prize
Der Roman des Schriftstellers Cheon Myeong-kwan „Der Wal“ schaffte es auf die Shortlist für den prestigeträchtigen britischen Literaturpreis International Booker Prize.
Die Booker Prize Foundation veröffentlichte am 18. April (Ortszeit) auf der Website die Shortlist mit sechs Titeln für den International Booker Prize 2023. Dazu zählen neben Cheons Roman „Der Wal“ das Werk des bulgarischen Schriftstellers Georgi Gospodinov und vier weitere Romane.
„Der Wal“ handelt vom miteinander verflochtenen Leben von drei Frauen, das sich in einem abgelegenen Dorf in Korea abspielt. Anhand der fortlaufenden Erzählung der drei Protagonistinnen, einer einäugigen Frau, Kumbok und Chunhui, thematisiert der Schriftsteller den Wandel, den Korea im Zuge des raschen Übergangs von einer vormodernen zu einer postmodernen Gesellschaft durchgemacht hat.
Das 2004 erschienene Buch wurde Anfang dieses Jahres von Kim Chi-young ins Englische übersetzt und im englischsprachigen Raum veröffentlicht. Kim übersetzte davor den Roman von Shin Kung-sook „Please Look After Mom“.
Mit dem Preis werden ins Englische übersetzte internationale Werke gewürdigt. Die Übersetzerin Kim steht ebenfalls auf der Auswahlliste.
Die Jury des Booker Prize bezeichnete das Werk „Der Wal“ als „Riot of a Book“ und fügte hinzu, dass Cheons lebendige Charaktere dumm, aber weise, schrecklich, aber liebenswert und immer unbändig seien.
Der Booker Prize gilt neben dem Nobelpreis für Literatur und dem französischen Prix Goncourt als eine der drei wichtigsten Literaturauszeichnungen der Welt. „Der Wal“ ist das vierte koreanische Werk, das als Finalisten für den Literaturpreis ausgewählt wurde: Die ersten drei waren „Die Vegetarierin“ und „The White Book“, beide von Han Kang, und die Kurzgeschichtensammlung „Cursed Bunny“ von Chung Bora. Der Preisträger wird am 23. Mai in London bekannt gegeben.
Quelle: korea.net