
2022 ist das Jahr des schwarzen Tigers unter dem asiatischen Tierkreis. Abgebildet sind die fünf Tiger-Jungtiere, die im Juni 2021 im Everland Zoo in Yongin zur Welt kamen, mit ihrer Mutter.
2022 ist das Jahr des schwarzen Tigers im asiatischen Tierkreis. Koreaner nennen dieses Jahr das „Imin“-Jahr, wobei „Im“ „schwarz“ und „in“ „Tiger“ bedeutet.
Tiger sind seit langem Teil des koreanischen Lebens und dienen als Symbol des Landes.
Die Maskottchen Hodori der Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul und Soohorang der Olympischen Winterspiele 2018 in PyeongChang waren beide Tiger, die Korea im internationalen Wettbewerb repräsentierten. Die Fußballnationalmannschaft wird „Tiger Asiens“ genannt und trägt ein Tiger-Emblem in ihrer Uniform.
Ein Tiger taucht auch im Dangun-Mythos von der Gründung von Koreas erstem Königreich Gojoseon (2333 v. Chr.-108 v. Chr.) auf.
Dieser Mythos erzählt von einem Bären und einem Tiger, die Menschen werden wollten. Mit ihrem Wunsch gingen sie zu Hwanung, der ein Sohn des Himmels war und das Volk regierte. Hwanung wollte ihre Bitte, sie in Menschen zu verwandeln unter einer Bedingung erfüllen: In einer Höhle sollten der Bär und der Tiger 100 Tage lang sich nur von Knoblauch und Beifuß ernähren. In der dunklen Höhle wurde der Tiger aber ungeduldig, weil er nicht jagen konnte und so gab er bald auf. Der Bär hielt die 100 Tage durch und wurde von Hwanung in eine Frau verwandelt.
Der Tiger verliert schließlich, taucht aber in der koreanischen Folklore viel häufiger auf als der Bär.

2022 ist das Jahr des schwarzen Tigers unter dem asiatischen Tierkreis. Abgebildet ist eine mit einem Tiger beschriftete Steinplatte aus dem frühen 20. Jahrhundert. ⓒ Nationales Volkskundemuseum
Das nationale Volkskundemuseum erklärte am 21. Dezember in einer Pressemitteilung, dass der Tiger oft in der koreanischen Kultur vorkommt, weil der Tiger ein Objekt der Anbetung ist und das Volk vor dem Tiger Angst hat. Das Museum fügte hinzu: „Tiger wurden auf unserem Land als eine Berggotheit namens Sansin verehrt und gelten als Schutz unserer Berge.“
„Seit langer Zeit wurden Tiger auf Gemälden oder Talismane gezeichnet und galten als Werkzeug, um Aek (Unglück) zu besiegen. Zum Beispiel malten sie einen Tiger am Neujahrstag und machten eine Form eines Tigers mit Beifuß darauf Dano, der fünfte Tag des fünften Mondmonats. Dies war der Brauch unserer Vorfahren, in der Hoffnung, das Unglück mit der Tapferkeit der Tiger zu besiegen.“
Die britische Forscherin Isabella Bird Bishop (1831-1904) schrieb in ihrem Reisebericht „Korea and Her Neighbors (1987)“, dass Koreaner den Tiger die eine Hälfte des Jahres jagt und der Tiger den Koreaner die andere Hälfte jagt, was eine große Anzahl von Tigern auf der koreanischen Halbinsel repräsentiert.

Soohorang (oben links) war das Maskottchen der Olympischen Winterspiele 2018 in PyeongChang und Hodori, das der Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul. Rechts ist ein Fußball zur Erinnerung an die Fußballweltmeisterschaft 2002 mit dem Bild eines Tigers, dem Symbol des koreanischen Fußballverbandes, zu sehen. ⓒ Nationales Volkskundemuseum
Koreanern wird ein Sternzeichen basierend auf dem Geburtsjahr zugewiesen, wobei einige ihre Persönlichkeit analysieren oder die eheliche Harmonie basierend auf ihren Zeichen vorhersagen. Zum Beispiel gelten Menschen, die im Jahr des Tigers geboren wurden, als mutig, fortschrittlich und ehrlich, und sie gelten auch als kompatibel mit denen, die im Jahr des Pferdes oder Hundes geboren wurden, und als unvereinbar mit denen, die im Jahr der Kuh geboren wurden, oder Affe.
Anlässlich des Jahres des schwarzen Tigers wird eine Ausstellung „Land der Tiger“ bis zum 1. März am nationalen Volkskundemuseum in Seoul veranstaltet, in dem man das Symbol und Bedeutung von Tiger in der koreanischen Kultur und Geschichte lernt.

Fünf koreanische Tigerbabies wurden am 26. Juni auf natürliche Weise in einem Zoo des Freizeitparks Everland in Yongin, Provinz Gyeonggi-do, geboren.
Das Land freut sich auch besonders über die Geburt von fünf koreanischen Tigerbabies im Sommer 2021 im Themenpark Everland in Yongin. Die Fünflinge, deren kombinierte Namen „Areum“, „Da-un“, „Uri“, „Nara“ und „Gangsan“ die Bezeichnung „schöne Landschaft unserers Landes“ bilden, sind eine Sensation. Tiger bringen normalerweise pro Wurf nur zwei bis drei Tiere zur Welt. Der Tiger – allen voran der in Korea beheimatete Sibirische Tiger- wird als stark gefährdet eingestuft, weltweit gibt es nur noch wenige Tiere.
Quelle: korea.net