Nicht nur sich bewegende Leichen
„Aahh … Uggh …“, Laute wie diese gehören zu den grotesken Geräuschen, die Zombies in Filmen von sich, während sie sich winden. Ihre Körper schnellen hin und her, als ob ihre Knochen gebrochen wären. Sie weichen Hindernissen nicht aus und laufen zielstrebig auf ihre Opfer zu. Die Person, die von einem Zombie gebissen wird, ist dazu verdammt, selbst einer zu werden.
„K-Zombies“ oder Zombies, die in koreanischen Filmen vorkommen, werden nicht nur bei koreanischen Zuschauern, sondern auch auf der ganzen Welt immer beliebter. Selbst die COVID-19-Pandemie konnte die weltweite Popularität von K-Zombies nicht bremsen.
Der Blockbuster „Peninsula“ (2020), der die von Zombies überholte koreanische Halbinsel zeigt, wurde in 190 Länder exportiert und lag an den Kassen von Taiwan, Singapur, Malaysia, Vietnam, Thailand und der Mongolei ganz weit vorne. Bis zum 7. August wurden in Korea bereits 3,59 Millionen Tickets verkauft.
„Kingdom“ (2019-20), eine Netflix-Serie, in dem eine Epidemie Menschen während der Joseon-Dynastie (1392-1910) in Zombies verwandelt, hat weltweit positive Kritiken erhalten. Mit zwei Staffeln hat das Drama Untertitel in 27 Sprachen und wurde in 12 synchronisiert, zum Streamen ist es in 190 Ländern verfügbar. Ausländische Medien und Fans haben es als „die beste Zombieserie aller Zeiten“ bezeichnet. In einem Kommentar heißt es: „Genau so sollte eine Zombieserie gemacht werden.“
Der Beginn des globalen Booms für koreanische Zombies war der 2016er Hit „Train to Busan“, der 10 Millionen Zuschauer anzog und in rund 160 Länder exportiert wurde. Es zeigte, wie K-Zombies erfolgreich in den globalen Filmmarkt eindringen konnten.
Einzigartige Bewegungen von K-Zombies ziehen globale Filmfans an
Im Westen waren Zombie-Kinofilme wie „Nacht der lebenden Toten“ (1968), „Dawn of the Dead“ (2004) und „World War Z“ (2013) sowie die laufende US-Fernsehserie „Walking Dead“ lange beim Publikum beliebt. Das Genre übte in Korea jedoch wenig Einfluss aus, bis „Train to Busan“ 2016 herauskam.
Experten sagen, dass koreanische Zombies dank ihrer einzigartigen Bewegungen und Charaktere, die sich von ihren westlichen Kollegen unterscheiden, und ihrer soliden Schauspielerei weltweite Aufmerksamkeit erregt haben.
Choung Myung Seob, der Autor mehrerer Zombieromane, der als „Zombie-Experte“ gilt, erklärte, die Zombie-Bewegungen seien entscheidend.
„Koreanische Zombies sind schnell und zeigen akrobatische Bewegungen“, sagte er. Koreas einzigartige Bbalibbali-Kultur (schnell, schnell) beschleunige die Geschehnisse und sorge so für mehr Spannung bei den Zuschauern.
Während sich Zombies in den Medien anderer Länder nach einfachen Mustern bewegen, wurden die Bewegungen und Körperhaltungen koreanischer Zombies durch Nachforschung um einiges verbessert, fügte er hinzu. „Da Korea ein Neuling in Zombiefilmen ist, hatte es viele Daten, die es aktiv auswerten und nutzen konnte.“
Yeon Sang-ho, der Regisseur aufeinanderfolgender Zombie-Hits wie der animierten „Seoul Station“ (2016), „Train to Busan“ und „Peninsula“, sagte über die Eigenschaften von K-Zombies, dass sie sich nicht einfach so anfühlen wie Monster oder Lebewesen. Sie scheinen bis vor kurzen einfach Menschen gewesen zu sein, genau wie wir, unsere Nachbarn oder Kollegen.
Koreanische Zombies haben also einen etwas anderen Hintergrund als die in ausländischen Filmen dargestellten, die wie Kreaturen wirken, die schnell beseitigt werden müssen.
Jeon Young, ein Tanzchoreograf, der Zombie-Bewegungen in „Train to Busan“, „Kingdom“ und „Peninsula“ entwarf, sagte, dass koreanische Zombie-Schauspieler „sich bizarr und ohne Computergrafik bewegen“ und dynamisch gegen Hindernisse stoßen und umherrennen.
„All dies wird mit den Weltbildern der koreanischen Zombies und den verschiedenen traditionellen Elementen Koreas kombiniert, und deshalb sind Ausländer von K-Zombies beeindruckt“, fügte er hinzu.
Wie K-Zombies entstehen
Viele Zombies laufen aggressiv direkt auf ein sichtbares Ziel zu, um anzugreifen. Sie rennen wahllos umher und verbiegen wild ihren Körper. Schauspieler behalten das Grundkonzept von Zombies bei, passen ihre Schauspielerei jedoch an das Konzept des jeweiligen Films an, welches einzigartig ist und vom Regisseur und den Choreografen erstellt wurde.
Jeon basierte Zombiebewegungen in „Train to Busan“ auf Tollwut und jene in „Kingdom“ auf Schlafwandeln. Er forderte die Schauspieler des ersteren auf, heftig den Kopf zu schütteln, anstatt sich zurückhaltend zu verhalten, und die Schauspieler der letzteren, ihre Köpfe und Brust zuerst nach vorne zu schieben, ohne ihre Hände zu benutzen.
In „Peninsula“ choreografierte er aggressivere Bewegungen von Zombies, die auf allen Vieren gingen. Sie scheinen an der Oberfläche die gleichen Zombies zu sein, haben aber versteckte Details.
Schauspieler, die Zombies spielen, werden drei bis vier Monate lang geschult. Sie lernen das Gehen, Gesichtsausdrücke, das Aussehen beim Angriff auf Menschen, die Durchführung des Anfalls bei der Umwandlung in einen Zombie sowie andere Bewegungen und Handlungen. Sie benötigen auch Make-up, dessen Fertigstellung mehr als zwei Stunden dauert.
Beitrag von korea.net