
Das koreanische Außenministerium kritisierte am 15. Juni, dass der Inhalt einer Ausstellung im Informationszentrum für industrielles Erbe in Tokio, Japan, von dem abweicht, was die japanische Regierung der internationalen Gemeinschaft zuvor versprochen hatte. ⓒ Außenministerium
Von Kim Eun-young und Elena Kubitzki
Die südkoreanische Regierung protestierte am 15. Juni heftig dagegen, dass Japan in einer Ausstellung im Informationszentrum für industrielles Erbe, Tokio, behauptete, es hätte keine Diskriminierung von Zwangsarbeitern gegeben.
Kim In-cheol, Sprecher des Außenministeriums, sagte in einer Erklärung, man hätte nachdrücklich dagegen protestiert, dass die Empfehlungen des Welterbekomitees und die von Japan versprochenen Folgemaßnahmen zum Zeitpunkt der Registrierung des Welterbes nicht umgesetzt wurden.
So hatte Japan zugestimmt in seiner Geschichtsaufarbeitung darzustellen, dass Arbeiter gegen ihren Willen von Japan mobilisiert worden waren. Es sei daher enttäuschend, dass die historischen Fakten völlig verzerrt wurden, so das koreanische Außenministerium.
Zuvor hatte der zweite stellvertretende Außenminister Lee Tae-ho den japanischen Botschafter in Korea, Koji Tomita, aufgefordert, das neue Informationszentrum zu kritisieren.
In dem Informationszentrum, das 1078 Quadratmeter in der Innenstadt von Tokio umfasst, wurden hauptsächlich Zeugnisse und Materialien ausgestellt, die die Zwangsarbeit leugnen und die Errungenschaften der Industrialisierung in der Meiji-Ära hervorheben. Ein Video eines Koreaners zweiter Generation, in dem gesagt wird, dass es keine Diskriminierung von Koreanern gab, und der Originaltext des Abkommens zwischen Japan und Korea, in dem behauptet wurde, dass das Problem der Zwangsstrafe gelöst wurde, wurden gezeigt.
Das Außenministerium erklärte, dass die japanische Regierung versprochen hatte, ein Informationszentrum einzurichten, um Opfer der Zwangsarbeit zu ehren, man nun also besorgt und enttäuscht sei, dass so eine Anstrengung nicht gemacht wurde. Man fordere Japan auf, den Versprechen gegenüber Korea und der internationalen Gemeinschaft nachzukommen und den Empfehlungen des Welterbekomitees zu folgen.
Auch japanische Medien kritisierten das Vorgehen der japanischen Regierung.
Die Kyodo News Agency zitierte am 13. Juni einen anonymen japanischen Regierungsbeamten mit den Worten, dass Japan durch diese Ausstellung beabsichtige, die Tatsache zu bestreiten, dass koreanische Zwangsarbeiter unmenschlich behandelt wurden. Dies könne als historischer Revisionismus kritisiert werden, da die Fakten der Vergangenheit verdeckt werden.
Die Öffnung der Ausstellung durch die japanische Regierung, in der die Geschichte verzerrt wird, wird sich voraussichtlich negativ auf die Beziehungen zwischen Korea und Japan auswirken.
eykim86@korea.kr